Geschichte über Serialkiller sind schon fast ein
Genre für sich. Doch meist geht es eher um die von hochspezialierten
Profilern organisierte Jagd nach dem Psychomörder oder die
Übeltäter werden in Romanen und Filmen zu überlebensgroßen
Monstern wie Hannibal Lecter oder Norman Bates hochstilisiert.
Einen völlig anderen Weg beschreitet der Zeichner Derf Backderf
in seinem Comic “Mein Freund Dahmer“. Die hier erzählte
Geschichte ist beängstigend, weil sie wahr ist.
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Der 1960 in Wisconsin geborene Jeffrey Dahmer tötete
zwischen 1978 und 1991 mindestens 17 Männer und Jugendliche. Derf
Backderf ging mit ihm zur Schule und gehörte einer kleinen Gruppe
von Außenseitern an, die von dem seltsamen Dahmer fasziniert waren
und mit diesem eine Freundschaft pflegten, sich zugleich aber
auch als dessen Fanclub bezeichneten und über ihn lustig machten.
Backderf stellt dem Leser - aber vor allem sich selbst! - die
Frage ob da etwas zu verhindern gewesen wäre, auch weil Dahmer
in seinen wenigen lichten Momenten Dahmer charmant und hilfsbereit
sein konnte. Es gelang ihm sogar bei einem Klassenausflug nach
Washington durch ein einfaches Telefonat zu erreichen, dass er
gemeinsam mit Backderf und anderen Schülern vom Vizepräsidenten
Mondale im Weißen Haus empfangen wurde!
Backderf veröffentlichte seinen Comic zunächst
im Eigenverlag als dünnes Heft und wurde damit bereits für
den Eisner Award nominiert. Stilistisch lehnt er sich
beim Underground-Comix an und Meister Robert Crumb lobt den Comic
ausdrücklich aber auch völlig zu Recht als “hervorragend
erzählt, kraftvoll“. Die Zeichnungen von “Mein Freund
Dahmer“ sind recht simpel ausgefallen, die Geschichte ist
es ganz gewiss nicht!
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