Mit “Mattéo“
ist Jean-Pierre Gibrat (“Der Aufschub“,
“Von Dieben und Denunzianten“)
eine Serie gelungen, die sich sehr überraschend entwickelt. Im ersten
Band erzählt er, wie der Titelheld Mattéo im Jahre 1914 darunter
leidet, dass er nicht mit den jungen Franzosen in den Krieg ziehen
darf, da er gebürtiger Spanier ist. Die Bevölkerung des kleinen Dorfes
in Süden Frankreichs schneidet den jungen Mann und die von ihm angehimmelte
Juliette wendet sich einem gut betuchten Nebenbuhler zu, der als Offizier
in den Krieg zieht. Obwohl sein Freund Paulin an der Front durch Senfgas
erblindet ist, zieht es Mattéo in den Krieg.
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Doch
nicht allzu lange, denn im zweiten Band
der Comicreihe stürzt Mattéo sich munter in ein neues Krisengebiet.
Abenteuerlust und Idealismus lassen den etwas naiven Jüngling nach
St. Petersburg reisen, denn “dort herrscht Revolution“. Er verliebt
sich in die selbstbewusste pfeifenrauchende Revolutionärin Lea,
es gibt aber auch ein Wiedersehen mit der Krankenschwester Amélie,
die den verletzten Frontkämpfer Mattéo aufopfernd pflegte. Dieser
Teil von Mattéos Abenteuer endet etwas abrupt und lässt den Titelhelden
eine weitere Dummheit begehen. Er stellt sich den französischen
Behörden freiwillig und wird als Deserteur zu 20 Jahren Zuchthaus
verurteilt.
Dass
Mattéo dann doch nicht ganz so lange eingesessen hat, davon erzählt
der dritte Band der Serie. Im August des für Frankreich sehr hoffnungsfrohen
Jahres 1936 besucht Mattéo gemeinsam mit seinem erblindeten Freund
Paulin sowie mit Amélie und ihrem kommunistischen Ehemann Augustin
sein Heimatdorf an der spanischen Grenze. Gibrat fängt hier sehr
gut die Stimmung eines Frankreichs ein, dass sich einerseits durch
die sozialistische Regierung von Leon Blum in einen Wohlfahrtstaat
zu verwandeln schien, andererseits jedoch keine Position im spanischen
Bürgerkrieg bezog und nichts unternahm um den dortigen Genossen
gegen die Franco-Diktatur beizustehen. Davon wie sich diese politische
Großwetterlage auch auf die privaten Beziehungen niederschlug, erzählt
Gibrat äußerst mitreißend. Das konsequente Finale dieses Comics
macht sehr gespannt auf die Fortsetzung. Obwohl es kaum möglich
erscheint, hat Gibrat sich innerhalb der Serie künstlerisch sogar
noch gesteigert. Selten waren seine Bilder so stimmungsvoll, seine
Farben so flirrend und seine weiblichen Hauptfiguren so attraktiv.
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