Am 4.
Oktober 1957 kam das Selbstbewusstsein der von den USA geleiteten
westlichen Welt ganz schön ins Wanken. Den Sowjets gelang es einen
unbemannten Satelliten ins All zu senden. “Sputnik I“ verlagerte
den Kalten Krieg ins Weltall. Die US-Amerikaner begannen an einem
eigenen Raumkörper zu werkeln und Nikita Chruschtschow versuchte noch
einen draufzusetzen. Er setzte schon einen Monat danach für den 7.
November zum 40. Jahrestag der Oktoberrevolution einen weiteren Raketenstart
an.
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Wieder war die westliche Welt geschockt.
Das lag jedoch weniger am technischen Fortschritt der UdSSR, sondern
vielmehr daran, dass sich an Bord von “Sputnik II“ ein
Hündchen namens Laika (Kläffer) befand, das nicht lebend auf die
Erde zurückkehrte. Wie erst vor wenigen Jahren bekannt wurde starb
Laika bereits wenige Stunden nach dem Start von “Sputnik II“ und
umkreiste danach noch über 2500 Mal als Leichnam die Erde. Die wissenschaftlichen
Erkenntnisse aus dieser Mission für das weitere russische Raumfahrtprogramm
sollen nicht der Rede wert gewesen sein.
In groben aber ebenso zweckmäßigen
wie eigenwilligen Bildern erzählt der in Schweden geborene
Nick Abadzis in seinem vielfach preisgekrönten Comic “Laika“
nicht nur die fiktive Vorgeschichte der russischen Mischlingshündin,
sondern auch die sehr viel spannendere Biografie vom Raumfahrt-Pionier
Sergei Koroljow. Dessen Identität wurde ganz im Gegensatz zu seinem
US-Gegenspieler, dem in Windeseile entnazifizierten Wernher von
Braun während des Kalten Krieges geheim gehalten.
Allein das Leben dieses von Stalin zunächst im Gulag internierten
und dann von Chruschtschow mit nahezu unbegrenzten technischen Ressourcen
ausgestatteten Raketenbauers hätte mehr als ein Buch gefüllt. Daher
verwundert es etwas, wenn Nick Abadzis in seinem Comic zunächst
dem Hündchen Laika mehr Raum einräumt als dem Raumfahrtpionier und
seinem Projekt. Doch insgesamt summiert sich “Laika“ zu
einem so weit wie möglich auf Tatsachen basierenden spannenden Comicroman
über die faszinierenden Kindertage der Raumfahrt und die recht unpathetisch
geschilderte Tragik eines vorschnell der Wissenschaft geopferten
Lebewesens.
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