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Titel: Justice League of America - Sonderband 1, enthält: “Justice League of America (Vol. 2)“ #0 bis #2; September 2006 bis November 2006
Text: Brad Meltzer, aus dem Amerikanischen von Christian Heiß
Zeichnungen/Inking/Farben: Eric Wight, Dick Giordano, Tony Harris, George Perez, J.H. Williams III, Luke McDonnell, Gene Ha, Rags Morales, Ethan Van Scriver, Kevin Maguire, Adam Kubert, Dan Jurgens, Jim Lee, Howard Porter, Andy Kubert, Phil Jimenez, Ed Benes / Eric, Dick Giordano, Tony Harris, George Perez, J.H. Williams III, Paul Neary, Gene Ha, Rags Morales, Ethan Van Scriver, Kevin Maguire, Adam Kubert, Kevin Nowlan, Jim Lee, Dexter Vines, Jesse Delperdang, Andy Lanning, Sandra Hope, Mariah Benes / Alex Sinclair, Cover von Ed Benes
Umfang: 100 Seiten
Format: Prestige /vf.
Preis: € 12,95
Verlag: Panini
Website: www.paninicomics.de   


Die letzte Crisis ist gerade ein Jahr vorüber, da treffen sich die drei populärsten Helden des DC-Universums (Superman, Batman und Wonder Woman) um gemeinsam über die Zukunft der Liga zu sprechen. Der Blick geht nostalgisch an die Anfänge der Liga zurück, schlägt einen Bogen ins Heute und neue Ereignisse (einer möglichen Zukunft?) werfen ihre Schatten weit voraus. Diese Vorausahnungen verheißen wirklich nichts Gutes und der gemeine DC-Leser wird ganz schön angefixt, ja möglichst bei der Stange zu bleiben. Gerade für Batman-Fans sieht diese angedeutete Zukunft sehr düster aus. Lebt der Dunkle Ritter überhaupt noch? Die Konzepte der Redakteure scheinen auch aufzugehen, denn die guten Verkaufszahlen in USA geben ihnen Recht. Und so scheint ein Mega-Event nur dazu da gewesen zu sein, um das nächste – noch größere – vorzubereiten.
 
    
 

Das Losungswort der Stunde heißt “Großereignis“ und die Konzepte (“Civil War“, Crisis") der großen Verlage scheinen ganz einfach zu sein: Leserbindung und Verdrängung der Konkurrenz mit Themen, die in Amerika Hochkonjunktur haben: Krieg, Zukunftsangst. Vorbei sind die (die guten alten Comic-)Zeiten, in denen immer wiederkehrend das Gute (das immer gut war und blieb) monatlich über das Böse siegte. Verschwommen sind die Grenzen nun auch endgültig bei DC: Wer gestern noch gut war, kann (mit oftmals fadenscheinigen Begründungen) heute Superbösewicht werden. Alte Feinde werden zu neuen Verbündeten, bis sie wieder zu Feinden werden. Ist dies eine Reaktion auf die "Zeiten" in denen wir eben leben? Weil man nichts und niemandem mehr trauen kann?

Krieg wohin man sieht - Krieg auch im DC-Universum. Und auch hier gibt es Tote. Aber hier ist es dann doch anders als im wahren Leben - hier können Sehnsüchte nach einem Wiedersehen nach Belieben realisiert werden. Die toten Soldaten im wahren Krieg bleiben tot und ihre Zahl wächst täglich. Durch diese Mega-Events - die sich sehr geschickt - durch nahezu alle Serien ziehen, gelingt es den Verlagen, die Leser fester an sich zu binden. Ein Verdrängungswettbewerb (ähnlich dem im Zigarettenmarkt), denn neue Comic-Leserschichten zu gewinnen ist schwer bis unmöglich, aber Leser anderen Verlagen abzuwerben ist realistisch.

Aber zunächst kann man auch nur ganz einfach diese herrliche Geschichte genießen. Der sich durch seinen überaus großen Erfolg bei
Identity Crisis qualifizierte Krimiautor Brad Meltzer wurde mit der Aufgabe betraut, das mächtigste Heldenteam im DC-Universum aus der Asche auferstehen zu lassen. Und er ersinnt eine psychologisch tiefe und einfühlsame (Liebes-)Geschichte (zwischen Red Tornado und seiner Frau), in der er der schweren Aufgabe gerecht werden soll, so ziemlich von allen Superhelden – den Big Guns und den Helden aus der zweiten und dritten Reihe – eine Charakterisierung abzuliefern, die nicht nur aus flotten Sprüchen und Muskelwackeln besteht, sondern individuell angelegt ist. Er meistert diese extrem schwierige Aufgabe mit Bravour. Viele kleine Ereignisse und Begegnungen, Rückblenden und Gespräche der verschiedenen Helden aus den unterschiedlichsten Teams werden in einer Intensität und Glaubwürdigkeit dargestellt, die den handelnden Akteuren Leben und Realität verleihen.

Da sitzen nun die wichtigsten drei Helden in der Bathöhle und überlegen, wer in die Liga berufen werden soll. Es ist sehr kurzweilig und amüsant, ihnen zuzuschauen, wenn sie über ihre alten und neuen möglichen Kollegen diskutieren. Unterdessen versucht Doc Magnus den toten Androiden Red Tornado wiederzubeleben. Aber es gelingt nicht – stattdessen verhilft ihm ein vermeintlicher Freund zu einem neuen menschlichen Körper und der Roboter-Körper wird gestohlen und nun fängt der Ärger erst an.

Das ist also der Anfang: Eine mysteriöse Auferstehung eines alten Liga-Mitgliedes aus der Satelliten-Ära, neue Charaktere, die Suche nach der besten Zusammensetzung der Liga und viele begonnene Handlungsstränge. Meltzer orchestriert ein Auftreten von vielen Charakteren – sowohl aus der Heldenliga, als auch aus den Reihen der Villains. Nebencharakteren wird neues Leben eingehaucht und es entsteht ein Kosmos mit so vielen Facetten, wie man es sehr selten erlebt.

Die Bilder des regulären neuen Stammzeichners der Justice League sind dabei auch schön anzuschauen. Ed Benes, der eher durch seine sehr figürliche Darstellung der weiblichen Charaktere der BIRDS OF PREY bekannt ist, darf hier den Recken der Liga neues Leben einhauchen. Und es gelingt ihm uneingeschränkt.


Norbert Elbers

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