Während
der Verlag dem Werk gleich das vermeintliche Prädikat “Grapic
Novel“ verpasst, kann sich darüber gestritten werden, ob “Inspektor
Kajetan und die Sache Koslowski“ überhaupt ein Comic ist.
Strenggenommen hat Bernd Wiedemann die Romanvorlage des preisgekrönten
Krimiautor Robert Hültner eigentlich “nur“ illustriert und zusammengekürzt.
Doch obwohl keine Sprechblasen vorkommen aber weil der Text gelegentlich
ohne die zugehörigen Bilder (teilweise aber auch trotz der Bilder)
nicht als Geschichte funktionieren würde, handelt es sich wohl
doch um einen Comic.
Die
Geschichte spielt in und um München herum im Jahre 1919 vor dem
Hintergrund der kurzlebigen Räterepublik, dem Mord an Ministerpräsident
Kurt Eisner und dem Aufkommen des Nationalsozialismus. Der hartnäckige
Inspektor Kajetan versucht trotz der sich ständig verändernden politischen
Großwetterlage den Mord an einem Journalisten aufzuklären, was für
ihn lebensgefährliche Folgen haben könnte...
Während
der Autor ganz offensichtlich akribische historische Recherche betrieben
hat, verkniff sich der Zeichner dieses eher. Wer mag kann, wie etwa
die Süddeutsche Zeitung Wiedemann für einen “guten Schnellzeichner
mit klaren Blick für cineastische Sprache“ halten. Freunde von klassischen
Albumcomics hingegen werden ihn eher als jemanden empfinden, dem
es schwer fällt wiedererkennbare Gesichter zu zeichnen und der es
zumeist ablehnt ins Detail zu gehen. Die Wirklichkeit liegt wohl
irgendwo dazwischen, denn manchmal wirken Wiedemanns flüchtige Zeichnungen
wie unscharfe Schwarzweißfotos und passen sehr gut zu Hültners eher
auf Tatsachen als auf Phantasien beruhender spannender Geschichte.
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