Bei diesem
Beitrag zu Suhrkamps Comicreihe handelt es sich weniger um
eine Literaturadaption sondern vielmehr um die Neuinterpretation eines
Klassikers. Die 1987 in Jena geborene Olivia Vieweg verlegte Mark
Twains 1884 geschriebenes nicht nur an Jugendliche adressiertes Buch
“Huckleberry Finn“ vom Mississippi des 18. Jahrhunderts ins
gegenwärtige Halle an der Saale.
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Sie
übernahm viele Grundmotive des Romans. Finn aus Jena lebt ebenfalls
bei einer gutmütigen Witwe, die ihm als Pflegemutter dient und auch
sein Leben gerät aus den Fugen als der alkoholsüchtige Vater zurückkehrt.
Aus dem flüchtigen schwarzen Sklaven Jim wurde jetzt die junge Asiatin
Jin, die versucht der Prostitution zu entkommen. Ihr Ziel ist Hamburg
wo ihre Schwester legal lebt und Finn versucht sie per Floss dorthin
zu bringen. Auch eine tragisch endende Fehde zwischen zwei Familien,
die gar nicht mehr wissen warum sie verfeindet sind, kommt vor.
Der “Wilde Osten“ funktioniert hier erstaunlich gut für eine glaubhaft
spannende Abenteuergeschichte.
Olivia
Viewegs simples Figurendesign erinnert in den besten Momenten an
Mawil. Die Landschafen und Städte sind detailfreudig ausgearbeitet
und stimmungsvoll mit rotbrauen Aquarellfarben koloriert. Von ihr
ist noch einiges zu erwarten, demnächst steht bei Egmont
der Comic “Antoinette kehrt zurück“
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