Das Erstaunlichste
an Hitman wie an Lobo ist sicherlich die Tatsache, dass sie beim ansonsten
eher braven und um politische Korrektheit bemühten DC-Verlag
erscheinen. Dort hatte 1983 in "Omega Men" ein gewisser
Lobo seinen ersten Auftritt in einem Outfit in Lila und Orange. Nicht
nur dies änderte Simon Bisley. Er gab Lobo sein endgültiges
Aussehen. Von ihm stammen die Kette, der Haken und die Stiefel. In
seinen Geschichten ging es dem Weihnachtsmann und Gott an den Kragen.
Haufenweise niedliche Elfen und Engel ließen dabei ihr Leben.
Rückblickend sagt Bisley zu seiner Zeit mit Lobo: "Es war
ein Riesenspaß Lobo zu machen! Und er gehörte mir alleine,
yeah!" Doch er glaubte nicht, dass man "jeden Monat einen
noch heftigeren Splatter-Comic" rausbringen kann.
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DC
probierte es trotzdem und ab 1993 wurde eine monatliche Lobo-Serie
gestartet. Die Hefte fielen jedoch gegenüber den von Bisley gestalteten
Geschichten ganz schön ab. Das Artwork wirkt im Vergleich zu Bisleys
rauhem Stil sehr glatt und steril, manchmal sogar entsetzlich holperig.
Die Stories sind in ihrer Gewaltätigkeit um einiges zurückhaltender
und längst nicht mehr so bösartig. Trotzdem brachte es die Reihe
auf 64 Ausgaben und wurde im letzten Jahr eingestellt.
Der Ende der Neunziger Jahre stark expandierende Dino Verlag brachte
1997 auch bei uns eine Serie mit dem Mann aus Czania an die Kioske.
Die härteren Teile von Meister Bisley hingegen gab es nur eingeschweißt
zu kaufen. Lobo entwickelte sich zu einem der am besten gehenden
deutschen Comic-Titeln. Da jedoch mittlerweile nicht mehr allzu
viele bei uns unveröffentlichte US-Hefte vorliegen, erscheint jetzt
im deutschen Lobo ein gewisser "Hitman" der von einem
gewissen Garth Ennis getextet wurde. Es geht dabei um einen Topkiller
aus Gotham City, der den Angriff eines Aliens nicht nur überlebt,
sondern seitdem auch noch einen Röntgenblick hat und Gedanken lesen
kann.
Parallelen zu Lobo sind durchaus vorhanden, denn der Unterschied
zwischen Garth Ennis Meisterwerk "Preacher"
und "Hitman" ist ungefähr genauso groß wie der Unterschied
zwischen dem bösen Bisley-Lobo und dem monatliche Heftchen-Lobo.
So richtig zünden wollen diese beiden nur verhalten gewalttätigen
Mainstream-Serien nicht.
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