Diese
Comicbiografie von Claus Störtebeker von Harm Bengen (“Alltagsskizzen“)
erschien bereits 1993 als Hardcoverband, war jedoch ein Fremdkörper
innerhalb des auf Cartoon-Bücher spezialisierten Lappan-Verlages.
Die Neuauflage erscheint in Lappans Schwesterverlag Achterbahn.
Hierfür hat Bengen seine Geschichte um einen 8-seitigen Prolog ergänzt,
in dem er - anhand der Lebensumstände von Handwerkern im 14. Jahrhundert
- über Störtebekers Kindheit spekuliert und Gründe dafür sucht warum
dieser zum Piraten wurde.
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Die
restliche Geschichte basiert auf historischen Tatsachen und natürlich
auch auf den zahllosen Legenden rund um den bekanntesten deutschen
Piraten, der nach seiner Enthauptung angeblich noch “Zwölf
Meter ohne Kopf“ (so der Titel eines ziemlich missratenden
Kinofilms) weiter gelaufen war. Harm Bengen erzählt die Lebensgeschichte
Störtebekers in stilistisch etwas uneinheitlichen Bildern, die oft
cartoonig aber gelegentlich auch plastisch gemalt daherkommen. Zwar
nicht immer dem Erzählfluss förderlich aber recht interessant
ist das oftmals die Heftmitte ignorierende an Frank Millers “300“
erinnernde Seitenlayout. (Bengen bastelte die Doppelseiten auf 70
x 50 cm großen Bögen zusammen).
Das Resultat ist ein lebendig
in Szene gesetztes Seemannsgarn mit dem Bengen auch den Bezug zu
aktuellen Ereignissen herstellen möchte. Ähnlich wie einst Störtebeker
und seine Männer von den alles für sich beanspruchenden hanseatischen
Pfeffersäcken in die Kriminalität getrieben wurden, so ergeht es
heute somalischen Fischern. Nachdem diese von internationalen Großkonzernen
durch Giftmüllverklappung und fischende Fabrikschiffe um ihre Lebensgrundlage
gebracht wurden, begannen sie damit Schiffe zu kapern. Im interessant
zusammengestellten Anhang des Comics meint Bengen hierzu: “Die
heutigen globalisierten Pfeffersäcke schicken ihre “Atalanta-Friedekoggen“
anstatt mit Hilfsaktionen in Somalia der Piraterie die Grundlage
zu entziehen.“
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