Die schwarzweiße Grafik von Marc-Antoine Mathieu lässt
meist jede Lebendigkeit vermissen. Seine Bilder wirken unterkühlt
und wie am Reißbrett konstruiert. Mathieus Comics begeistern eher
durch ungewöhnliche Ideen und die hat er - vor allem in den vier
Geschichten um seinen Antihelden, den kleinen Angestellten Julius
Corentin Acquefacques - nicht zu knapp.
So konfrontierte er diesen in “Der Ursprung“
mit Comicseiten, die seine eigene Zukunft und Vergangenheit darstellen.
In “Die vier F…“ wurde eine schwarzweiße Geschichte plötzlich
farbig. Das Album “Der Anfang vom Ende“ ließ sich tatsächlich
von vorne und von hinten lesen. “Der Wirbel“ springt
dem Leser aus dem gleichnamigen Comic tatsächlich entgegen und
für "Die 2,333. Dimension"
wird eine 3-D-Brille benötigt.
Bei “Gott höchstselbst“ hingegen sind die Geschichte
und die geistreichen Dialoge der Gimmick. In episodenhafter Struktur
erzählt Mathieu davon, was passieren würde, wenn Gott plötzlich
auf die Erde käme. Mathieus Gott ist nur nahezu perfekt,
er trägt sogar einen Ohrhörer und jemand gibt ihm möglicherweise
Anweisungen. Daher glaubt die Menschheit Gott für das Elend der
Welt verantwortlich und den Prozess machen zu dürfen.
Konsequent wie er ist, vermeidet es Mathieu das Antlitz
Gottes darzustellen, was weniger mit religiöser Pietät sondern
damit zusammenhängt, dass dessen Verteidiger Anklage gegen die
Welt wegen “visueller Belästigung“ erhoben haben und Gottes Gesicht
gesetzlich schützten.
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