Hunter S. Thompson dürfte wohl am bekanntesten
dadurch geworden sein, dass ihn Johnny Depp in Terry Gillams nicht
unbedingt gelungenen Film “Fear and Loathing in Las Vegas“
darstellte. Thompson hat in seinen oft in einem sehr persönlichen
Stil gehaltenen Reportagen und Büchern in den Sechziger und Siebziger
Jahren der US-amerikanischen Politik und Gesellschaft den Zerrspiegel
vorgehalten. Somit ist er das ideale Objekt für eine spannende
Comic-Biografie.
Doch mit der Qualität des Vorwortes des
Lektors Alan Rinzler, dem es auf knapp sieben Seiten gelingt dem
Leser die Bedeutung aber auch die Person Thompsons näher zu bringen,
kann das vorliegende Buch leider nicht mithalten. Rinzler mahnt
an Thompson nicht auf den von ihm begründeten “Gonzo“-Journalismus
zu reduzieren, sondern sich auch an dessen Relevanz als scharfsinniger
Kritiker des American Way of Life zu erinnern: Dennoch
trägt das Werk verkaufsfördernd den Titel “Gonzo“.
Will Bingley, der Autor der Comic-Biographie
hat zwar interessante Ansätze, doch er charakterisiert Thompson
fast ausschließlich als rücksichtsloses und selbstzerstörerisches
Arschloch, was den Einstieg in die Geschichte nicht eben erleichtert.
Im Aufbau seiner Erzählung setzt er sehr viel Kenntnis über die
US-Geschichte voraus und daher wäre ein Anhang wünschenswert gewesen,
der über eine Bibliothek hinausgeht. Der Zeichenstil von Anthony
Hope-Smith erreicht nur selten die Qualität und Klarheit seines
gelungenen Titelbildes. Die detailarmen Bilder wirken nicht “gonzo“
sondern meist grob und lustlos hingehauen. Dennoch könnte dieses
Buch dazu führen, dass der eine oder andere Leser neugierig auf
Thompson und die beschriebenen zeitgeschichtlichen Ereignisse
wird.
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