Der Comic erzählt davon wie sich die erfolgreich in Paris als Marketing Consultant arbeitende Dibou immer mehr in das kleine ägyptische Örtchen Qurna verliebt, aber wohl auch in Golo, der “ein Künstlerdasein in Kairo führte und keinen Cent hatte“. Dibou und Golo verbrachten 1995 einige unvergessliche Tage in einem kuriosen Hotel in Qurna. Sie verfallen immer mehr dem Charme der kleinen Stadt und ihrer Bewohner. Dibou zieht es immer häufiger nach Ägypten und schließlich lässt sie sich mit Golo in Qurna nieder um dort eine Galerie zu eröffnen.

Doch das Örtchen liegt am Rande der touristischen Hochburg Luxor und das Tal der Könige zieht jährlich Millionen von Besuchern an, die von Golo als “Proletarier, die für die Tourismusindustrie arbeiten“ beschrieben werden. Da die Abwässer von Qurna angeblich die antiken Ausgrabungsstätten zerstören, gibt es schon sehr lange Bestrebungen die Bewohner des Ortes umzusiedeln. Golo meint dazu: “Der Massentourismus hat in 20 Jahren mehr Schaden angerichtet als die Bewohner von Qurna in zwei Jahrhunderten.“ Doch allem Widerstand zum Trotz hat hat das Städtchen seit 2010aufgehört zu existieren. Gleichzeitig ist auch der Nachthimmel über Qurna verschwunden, da allabendlich ein heiliger Berg als nächtliche Touristenattraktion mit gewaltigen Lichterketten illuminiert wird.

“Chronik einer verschwundenen Stadt“ schildert persönliche Erlebnisse, stellt komplexe Zusammenhänge klar dar, hat aber auch seine mystischen Momente. Die Mischung aus Comic und Fotoalbum ist zwar gelegentlich etwas chaotisch gestaltet aber vielleicht auch gerade dadurch besonders faszinierend.

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