Seine
Cartoons haben nichts von der Bösartigkeit der Kollegen Deix
oder Haderer, sind aber auch nicht thematisch
beschränkt wie etwa beim Landei Marunde.
Doch die farbenfroh und plastisch ausgearbeiteten Bilder von Gerhard
Glück, die u. a. in Süddeutschen und Neuen Züricher Zeitung
veröffentlicht werden, sind nicht nur genauso virtuos ausgeführt
sondern auch noch mindestens ebenso komisch. Sehr empfehlenswert sind
auch Glucks Bilder zu Heinz Erhardts "Ritter
Fips". Wem dies bisher entgangen ist, der hat eine ganze
Menge versäumt, kann sich dank dieses dicken und thematisch gegliederten
Bandes zum Glück von Glücks Humor eine Überdosis verabreichen.
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Besonders
gelungen sind jene Cartoons in denen Glück virtuos die Stile
von alten und neuen Meistern nachempfindet. So fragt z. B. der Kellner
im “Restaurante da Vinci“ den kurz vor Beginn des Abendmahles noch
allein an der Riesentafel sitzenden Heiland, ob er nicht lieber
einen Einzeltisch möchte. Otto Knutowski hingegen greift immer
wieder zum Feuerlöscher, denn er hat “häufig Probleme
mit dem Surrealismus“ bzw. mit brennenden Giraffen. Doch nicht nur
in der Kunstgeschichte, sondern auch im Alltag wird Glück fündig.
Durch seinen realistischen Zeichenstil erschließt sich so
manche Verfremdung – wie der Kiosk im zweiten Stock oder der Sicherheitsgurt
am Bürostuhl - erst auf dem zweiten Blick.
Abgerundet
wird der wuchtige Band, der zugleich noch Katalog zu einer Ausstellung
im Wilhelm-Busch-Museum ist, noch durch ein recht amüsantes
Ateliergespräch mit Gerhard Glück. Hier ist zu erfahren,
dass dieser im Kunstunterricht der 8. Klasse einst eine Vier erhielt,
weil die Lehrerin nicht glaubte, dass “Kinder in diesem Alter“ schon
so gut zeichnen können. Glück trat den Gegenbeweis an,
malte ein komplettes Pferderennen an die Tafel und erhielt die Bestnote.
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