Die Bildergeschichten mit dem stets im Profil zu sehenden und ständig karierte Hosen tragenden Papageien Globi haben bisher nur sehr selten die Schweiz verlassen. Bei den Eidgenossen ist er jedoch ein absolutes Phänomen und wird von 25 Firmen bis zum Abwinken vermarktet. 1932 wurde er als Werbefigur für die Globus-Warenhäuser geschaffen und mit der Globi-Comicreihe versucht der Globi-Verlag nun ein neues Zielpublikum zu erreichen.
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Nach dem noch etwas steif gestalteten Comic-Album "Globi an der Tour de Suisse" wurden Jan Gulbransson und Gabriel Nemeth verpflichtet. Beide haben schon "Donald"-Geschichten für den Disney-Konzern gestaltet haben und sie stellen Globi erstmals nicht nur im einäugigen Profil dar. Wenn es die Perspektive erfordert, riskierte er auch schon einmal ein zweites Auge. Bei der erfreulich unmilitärischen Story rund um eine Flugstaffel namens "Patrouille Suisse" handelt es sich um einen gut erzählten Comic, dessen Zeichnungen die anderen Globi-Bücher weit hinter sich lassen. Bei Hardlinern unter den Fans stieß "Globi bei der Patrouille Suisse" jedoch meist auf Ablehnung, denn dort wurde nichts anderes erwartet als eckige Bilder zu gereimten
Texten.
Trotzdem entstand ein drittes Comic-Projekt. Als Schauplatz für das neue Abenteuer bot sich der Europa-Park in Rust bei Freiburg an. Gabriel Nemeth hatte das Vergnügen mehrere Tage im größten Freizeitpark Deutschlands verbringen zu dürfen. Dort erfuhr er auch einiges über die Familie Mack, die den Park vor 25 Jahren gründete. Gabriel entschied sich die interessantesten Episoden aus der 200-jährigen Firmengeschichte in Form einer Rückblende in den Comic mit einzubauen. Anfangs waren die Macks als Wagenbauer tätig, dann stiegen sie auch ins Schausteller- und Karussellbaugeschäft ein. Viele der Achterbahnen in den größten Vergnügungsparks stammen aus dem Hause Mack. Die Prototypen hierzu wurden ursprünglich auf dem Gelände des heutigen Parks getestet. Da war die Idee eines eigenen
Freizeitparks natürlich naheliegend. Hierbei wurde besonders darauf geachtet, dass die Anlage nicht so steril wie andere Vergnügungsparks wirkt. Daher fanden so häufig wie möglich natürliche Baustoffe Verwendung. Oft wurden Gebäudeteile oder auch komplette Häuser überall in Europa erworben und dann in den Park integriert. Während bei Disney schon das Euter einer Kuh als unschicklich angesehen wird, ist jedem Stier, der im Europa-Park als Abbildung oder Skulptur zu sehen ist, auch sehr deutlich anzumerken, dass es sich hierbei um keinen Ochsen handelt.
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In der
Balthasar-Burg, einem im Park befindlichen Wasserschlösschen, sollen
drei Geister ihr Unwesen getrieben haben. So nahmen in der Story
der Zwerg Wiedumir-Soichdir, das Geisterfräulein Gisela und der
Mops von Bülow Gestalt an. Gabriel entschied, dass dies gute Geister
sind, die völlig zu unrecht verdächtigt werden, für seltsame Ereignisse
im Park verantwortlich zu sein. So dreht etwa der Clown Pepino völlig
durch und redet nur noch rückwärts und die Gleise der Achterbahn
"Euro-Mir" sind auf einmal ganz verbogen. Gabriel war
froh, dass er in seiner Geschichte teilweise ziemlich rabiat mit
den Sehenswürdigkeiten des Europa-Parks umgehen durfte und die meisten
Änderungswünsche an seiner Geschichte sich eher auf gewisse Eigenarten
der Schweizer Sprache bezogen.
Jan
Gulbransson setzte Gabriels Geschichte, anhand von Fotos und Vorzeichnungen
die dieser vor Ort angefertigt hatte, in Bilder um, die dann wiederum
von Gabriel (auf der jeweiligen Rückseite) getuscht und schließlich
von Dieter Steyer am Computer coloriert wurden. Der so entstandene
Comic "Globi im Europa-Park" ist nun keine reine Reklame.
Die spannende Geschichte wurde in einen lesenswerten Comic umgesetzt,
der Globi auch außerhalb der Schweiz neue Freunde verschaffen könnte.
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