Ein faszinierendes
Gedankenspiel hat sich Starautor Mike Millar ("Die
Ultimativen", "Wanted", "Kick-Ass") für DCs "Elseworld"-Reihe ausgedacht. Was
wäre, wenn die Rakete mit dem kleinen Superman die Erde 12 Stunden später errreicht hätte und dadurch mitten im stalinistischen
Russland gelandet wäre? Diese Idee verarbeitete Millar zur sehr erfolgreichen
dreiteiligen Miniserie "Red Son", die Panini unter dem Titel "Genosse Superman" gebündelt
veröffentlicht.
Optisch
ist der Comic eine einzige Pracht. Angefangen
bei den Titelbildern, die an russische Propagandaplakate erinnern
bis hin zum Superman-Outfit mit Hammer und Sichel auf der Brust wird
hier eine faszinierend andere Sicht auf einen vertrauten Mythos
geboten und das ist schon sehr viel mehr als Stan Lee in seiner "Just Imagine"-Serie
mit Alternativ-Versionen von DC-Superhelden wie Batman, Superman oder Captain Marvel gelang.
Inhaltlich
ist Millar um markante Akzente bemüht, die er wie Knallkörper immer
mal wieder ganz nebenbei abfackelt (im Paralleluniversum landete
Green Lantern in Roswell und Nixon wurde in Dallas ermordet, während
J. F. Kennedy danach zum Dauerpräsidenten mit Marilyn Monroe als
First Lady wurde), die aber in ihrer Logik nicht immer so richtig
einleuchten wollen. Überhaupt hat Millar seine faszinierende Grundidee
mit Superman als gläubigen Kommunisten und friedliebenden Führer
der UdSSR nicht allzu sorgfältig ausgearbeitet, sondern muss auch
noch unbedingt Wonder Woman und Batman (als russischen Widerstandskämpfer
mit Pelzmütze) in die Geschichte mit einbauen. Doch trotz dieser
Bedenken ist "Red Son" mit Sicherheit eine der faszinierendsten
Superman-Erzählungen der letzten Jahrzehnte.
Mittlerweile hat Panini den “Genossen Superman“ neu aufgelegt und die Edition noch um 17 Seiten mit Entwurfszeichnungen von Dave Johnson, Kilian Plunkett und Alex Ross ergänzt.
Diesen Comic bei AMAZON bestellen, hier anklicken
"Genosse Superman"
bei ebay kaufen, hier anklicken
|