Mit Yoshihiro Tatsumi steht nach Jiro
Taniguchi (“Vertraute Fremde“)
die Entdeckung eines weiteren japanischen Zeichners und Autors
an, dessen Comics ihre Leser jenseits der Manga-Szene finden werden.
Daher erscheint seine Storysammlung “Existenzen
und andere Abgründe“ bei Carlsen in westlicher Leserichtung
und mit dem Graphic-Novel-Siegel, das auch als “Achtung,
Anspruch!“ gedeutet werden kann. Diese Katalogisierung passt hier
mal wieder nur bedingt, da die enthaltenen Geschichten lange vor
dem Zeitpunkt entstanden als Will Eisner für “Ein
Vertrag mit Gott“ den Begriff Graphic Novel
erfand.
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Tatsumi war einer der ersten Manga-Zeichner
der Comicgeschichten über den japanischen Alltag erzählte.
Bereits in den Fünfziger Jahren prägte er den Begriff
Gekiga (“Bilderdrama“). Die in “Existenzen“
versammelten dreizehn Geschichten handeln von Sex, Gewalt oder
Krieg, sind aber trotzdem keine Sex-, Gewalt- oder Kriegs-Comics.
Sie spielen spürbar in der japanischen Realität und
wenn die Storys übel ausgehen, was meistens der Fall ist,
hinterlassen sie durch ihren hohen Grad an Realismus einen ganz
üblen Beigeschmack.
Tatsumis Zeichenstil ist dabei sehr viel
weniger detailliert als bei seinen Kollegen. Dies liegt zum einen
daran, dass er nur schwerlich von seinen finsteren Comics leben
konnte. Daher arbeitete er schnell und rotzig. Im Nachwort gibt
Tatsumi auch zu, dass seine relative Erfolglosigkeit dazu beitrug
den pessimistischen Grundton seiner Geschichten aufrecht zu erhalten.
Doch der rohe reduzierte aber dennoch kunstvolle Zeichenstil passt
bestens zu den Geschichten und lässt diese zeitlos wirken.
Als nächstes folgt bei Carlsen Tatsumis 850 Seiten
dicke mit dem Eisner Award prämierte Comic-Autobiographie
“Gegen den Strom“.
Man darf gespannt sein!
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