Spätestens wenn sich über eine Sache lustig gemacht wird, hat sie Kultstatus erreicht. So war kürzlich im endgültigen Satiremagazin “Titanic“ ein Zweiseiter zu bewundern, der seine mit einer seltsamen Frisur versehene Heldin mit schwarzen und roten Linien kämpfen ließ. Der Comic trug den Titel “Angela the Strangela“.

Die hier parodierte Figur “Emily (the) Strange“ wurde ursprünglich von “Cosmic Debris“, einer 1993 gegründeten Künstlergruppe um Rob Reger, kreiert um T-Shirts, Sticker, Taschen und weitere Accessoires in schwarzweiß und rot zu bedrucken. Doch die Kunden wollten wissen mit wem sie da eigentlich herumlaufen. Daher wurde Emilys Welt entworfen und erfolgreich in Buchform vermarktet. Jetzt erinnert nicht nur die Figur sondern auch ihre Welt an die von der jungen Cristina Ricci so unvergesslich verkörperte Wednesday Addams. Emily führt läuft im Gruftie-Outfit herum und führt gemeinsam mit ihren Katzen Sabbat, NeeChee und Mystery ein Außenseiterleben.

Unter dem Titel “Emilys Good Nightmares“ liegt bereits das dritte Büchlein mit dem düsteren Mädchen vor. Diesmal werden in unterschiedlichen Zeichenstilen dreizehn von Emilys schönsten Alpträumen dargestellt. Dabei wird nicht nur auf die immer noch verblüffenden Lackfarbeeffekten mit den zunächst unsichtbaren Texten und Bildelementen gesetzt. So erlaubt z. B. eine ausgestanzte Seite einen Blick in Emilys Gehirn und ein anderer Alptraum führt in eine Düsterversion des Beatles-Trickfim “Yellow Submarine“. Insgesamt ein höchst abwechslungsreiches Büchlein, das allerdings auch sehr sehr schnell durchgelesen ist.

Mit “Emily the Strange – Vorsitzende der Gelangweilten“ erscheint jetzt auch der erste “richtige“ Comic mit Emily, wobei die Geschichten arg kurz (aber recht skurril) geraten sind und es als Zugabe noch einige Aufkleber und (hoffentlich) fingierte Anzeigen für betont langweilige Produkte enthalten sind.

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