Comics zum Film sind zumeist ein fades Abfallprodukt zum
Blockbuster. Doch der Comic zu Quentin Tarantinos Kinoerfolg “Django
Unchained“ ist etwas ganz Besonderes, was auch Tarantino
in seinem Vorwort zum Ausdruck bringt, denn dieser liebt nicht
nur Comics, sondern “ganz besonders“ Western-Comics. Die Comicadaption
von “Django Unchained“ erzählt nicht nur die aus dem
Kino bekannte Handlung nach. Das Buch enthält auch einige von
Tarantino geschriebene Sequenzen, die es nicht in den Film geschafft
haben, wie etwa eine schön in Szene gesetzte Kurzfassung der Nibelungensage.
Am Interessantesten dürfte jedoch die ausführliche Schilderung
der tragischen Ereignisse sein, die dazu führten, dass die schöne
Sklavin Broomhilda von Shaft in die Hände des skrupellosen Plantagenbesitzers
Calvin Candie geriet.
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Gezeichnet
wurde dieser Director's Cut, der dank seiner sorgfältigen
Machart erst Monate nach dem Start des Films komplett vorliegt,
großteils von R. M. Guéra. Dieser wurde 1959 in Belgrad
als Rajko Miloševic geboren und hatte seit frühster Jugend
den Spitznamen “Gera“. Er las schon als Kind viele Comics und
wurde ganz besonders inspiriert vom Westernklassiker “Leutnant
Blueberry“, der von Jean-Michel Charlier getextet und
von Jean Giraud alias Moebius gezeichnet wurde. In Jugoslawien
veröffentliche er einige von Sergio Leone inspirierte Western-Comics.
Als 1991 die Jugoslawienkriege ausbrachen, zog er nach Barcelona
und nannte sich fortan R. M. Guéra. Sein größter
bisheriger Erfolg ist die in der Gegenwart angesiedelte Western-Reihe
“Scalped“, die in den USA erfolgreich bei DC Vertigo
erschienen ist.
Tarantino-Erfahrung
hatte Guéra auch schon vor “Django Unchained“,
denn er zeichnete als Werbung zum Film für den Playboy einige
Seiten einer Comic-Adaption von ”Inglourious
Basterds” (auch hier erzählte er eine Episode, die
nicht im Film enthalten war). Guèra war 2013 auf dem Comicfestival
München zu Gast. Dort hatte er einige seiner schönsten
Comicseiten aus “Django Unchained“, die übrigens
alle noch keine Sprechblasen enthielten, für eine Ausstellung
zur Verfügung gestellt und stand auch für ein Gespräch
zur Verfügung. Hier war zu erfahren, dass Guéra den
Comic gezeichnet hatte, ohne die Filmvorlage zu kennen und daher
die Comicfiguren unabhängig von dem Aussehen der zugehörigen
Darsteller entwickelt hatte.
Der
schön aufgemachte Hardcover-Band von Eichborn enthält
nicht nur den Inhalt der sechs US-Hefte, sondern auch noch einige
von Guèras Skizzen, sowie zahlreiche Coverillustrationen,
die von bekannten Comickünstlern wie Jim Lee, Alex Ross.
Guillem March oder Frank Quitely gestaltet wurden
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