Selbst nachdem er vom Tode seines Vaters
erfahren hat, hat es Yoichi nicht allzu eilig damit Tokio zu verlassen
und sich in seinen Heimatort Tottori zu begeben. Zunächst plant
er die in Japan übliche Totenwache auszulassen und erst später
zur Beerdigung anzureisen. Doch durch sanften Druck seiner Frau
überlegt er es sich anders. Erstmals nach 15 Jahren kehrt er zurück
nach Tottori und erfährt bei der Totenwache von Verwandten und
Freunden etliche Dinge über seinen Vater, die ihm neue Blickwinkel
ermöglichen.
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Durch eine geschickte Rückblendenstruktur
erfährt der Leser langsam aber sicher wie es zur Entfremdung
zwischen Yoichi und seinem Vater kam. Nachdem in Tottori ein Großbrand
wütete, der das Friseurgeschäft des Vaters zerstörte,
kam es zu einem Bruch in Yoichis Familie, den der kleine Junge
nicht mitbekam. Während der Vater zu stolz war, sich finanziell
unterstützen zu lassen und sich voll in die Arbeit stürzte,
begann die sich vernachlässigt fühlende Mutter ein Verhältnis
mit Yoichis Lehrer, was schließlich zur Scheidung führte.
Yoichi machte hierfür ausschließlich seinen Vater verantwortlich,
wurde mit dessen neuer Frau nicht warm und war froh als er den
Ort seiner Jugend endlich für immer verlassen konnte.
Wie im sehr interessanten Nachwort von
Jiro Taniguchi (“Vertraute Fremde“,
"Träume vom Glück")
zu erfahren ist, verarbeitete er in dieser Geschichte auch seine
eigene Biografie. Taniguchi stammt ebenfalls aus Tottori, lebt
in Tokio und besuchte seine Heimatstadt erst nach 15 Jahren wieder.
Er kennt also die Dinge die er erzählt und zeichnet. Durch
die ruhige Erzählweise und die exakte Wiedergabe von scheinbar
alltäglichen Dingen bekommt die Geschichte eine Wahrhaftigkeit,
die dazu einlädt die eigene Sicht der Dinge zu hinterfragen.
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