Dem überzeugten Kommunisten Richard
Sorge gelang es in Tokio das Vertrauen des deutschen Botschafters
Ott zu gewinnen. Er spionierte im Auftrag Stalins und kam an geheime
Informationen heran. So prophezeite er 1941 den deutschen Angriff
auf die Sowjetunion, ihm wurde jedoch nicht geglaubt. Doch durch
das Weiterleiten der Information, dass Japan nicht plant Russland
anzugreifen, bewirkte er dass die Rote Armee mit stärkeren
Verbänden gegen die Wehrmacht vorging. Das dadurch zweifelsohne
früher eingetretene Ende des Zweiten Weltkriegs erlebte der
1944 in Tokio wegen Verrats gehängte Sorge nicht mehr.
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Zahlreiche Bücher wurden
über Richard Sorge geschrieben, drei Filme beschäftigten
sich mit seinem Leben und die DDR ehrte ihn mit einer Briefmarke.
Nach umfassenden Quellenstudium hat sich Isabel Kreitz (“Die
Entdeckung der Currywurst“, “Der
35. Mai“, “Schlechte Laune“,
“Haarmann“) der Sache mit
Sorge angenommen und erzählt auf über 200 Comicseiten
von der schillernden Persönlichkeit. Hauptfigur der Geschichte
ist jedoch die Cembalo-Spielerin Eta Harich-Schneider, die vor
den Nazis nach Tokio flüchtete. Dort lernte sie Richard Sorge
kennen und lieben. Sie litt jedoch auch stark unter dessen Trunksucht
und Anfällen von Jähzorn.
Durch einen stark auf Grautöne
setzenden sehr detaillierten Zeichenstil vermittelt Isabel Kreitz
äußerst glaubhaft die Atmosphäre einer Welt von
Menschen, die in der Fremde festhängen und niemanden trauen
können. Eine zusätzliche die Geschichte vertiefende
Ebene sind kurze Interviewstatements von Zeitzeugen, die die Kapitel
im Stile eine TV-Doku von Heinrich Breloer einleiten. Abgerundet
wird das gelungene Werk noch durch ein Nachwort von Frank Giese,
das sich ausführlich mit dem Leben von Richard Sorge beschäftigt.
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