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Der Geist der Revolution

 

 

Titel:

Die drei Musketiere

Text:

Nicolas Juncker nach Alexandre Dumas

Zeichnungen/Inking/Farben:

Nicolas Juncker

Umfang:

264 Seiten

Format:

Hardcover / sw.

Preis:

EUR 24,90

Verlag:

Carlsen

Website:

www.carlsencomics.de  



Ich gestehe, dass mich der ungewöhnliche, stark vereinfachte Zeichenstil dieser Dumas-Adaption Überwindung kostete, doch die Aussicht darauf, die Geschichte einmal in einer Version zu lesen, in der man auch etwas über die inneren Vorgänge der Helden erfährt, ließ mich alle Hürden überspringen.

 

    

 

 

Der Franzose Nicolas Juncker schildert die in Teilen sattsam bekannte Handlung aus der Sicht des noch unerfahrenen D´Artagnan, mit all seinen pubertären Ängsten und Zweifeln. Oft steht die Sehnsucht nach den anfangs unerreichbaren Weibern oder der Karrieregedanke weit mehr im Vordergrund, als opferbereites Heldentum.

 

Es ist erstaunlich, wie gut es Juncker gelingt, Dumas´ voluminöses Werk auf 264 Seiten zu komprimieren, ohne die Geschichte auf Action-Versatzstücke zu reduzieren, wie das andere Musketiere-Fassungen tun. Dumas ist so oft in Richtung Jugendtauglichkeit trivialisiert worden, dass kaum mehr bekannt sein dürfte, dass der Roman auch eine gewisse psychologische Tiefe hat. Doch Juncker wollte oder konnte sich nicht nur an die Vorgaben halten, denn wer Dumas liest, merkt, dass er zwar spannend, doch nicht allzu comictauglich erzählt, da oft endlose Gespräche geführt werden (darunter litt schon Helmut Nickel, als er seine Musketiere-Adaption zeichnete). Auch menschelt es bei Juncker stärker als bei Dumas. Wenn z.B. Athos – ganz vornehmer Adeliger – eine bei einem Duell erbeutete Börse einem Lakaien schenkt und sich in der Folge mit einem der ebenfalls aristokratischen Kontrahenten erstaunlich gut versteht, so wird nur bei Juncker thematisiert, dass sich D´Artagnan von diese blaublütigen Einigkeit ausgeschlossen fühlt. Und wenn sich D´Artagnan bei Lady de Winter einschleicht und sich im Schutz der Finsternis als ihr Verehrer de Wardes ausgibt, so kommt es nur bei Juncker auch zu sexuellem Kontakt (dass die Szene grundsätzlich an Logik vermissen lässt, steht auf einem anderen Blatt. Eigentlich müsste die Mylady wissen, mit wem sie es zu tun hat, kennt sie doch beide recht gut).

 

Fazit: Auch wenn im Vergleich zum Original immer noch Dumas gewinnt (selbst wenn er ein wenig angestaubt sein mag) und für mich persönlich Nickels Musketiere-Adaption unschlagbar bleibt, ist die Juncker-Version durchaus empfehlenswert. Eine letzte Anmerkung zu deutschen Übersetzungspraktik: Ich verstehe nicht, warum oft auch gute Leute verabsäumen, das französische "Ah, ah, ah!" in "Ha, ha, ha!" zu verwandeln.

 

Gerhard Förster

 

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