Ein Privatdetektiv
in Los Angeles erhält einen dubiosen Auftrag, und im weiteren
Verlauf rücken die kapriziösen Töchter des Auftraggebers
ins Zentrum der Ermittlung. Ein bekannter Plot also, direkt der Schwarzen
Serie entsprungen. Allerdings ist der Privatdetektiv Michael Jones
Engländer, Ergebnis und Opfer eines geheimen Experiments des
MI6 und arbeitet in der Stadt der Engel hauptsächlich für
eine ominöse Organisation ehemaliger Agenten. Im Vergleich zu
den Protagonisten der Vierziger sind die Figuren in “Desolation Jones“
noch um einiges desillusionierter und die Geschichte ist bevölkert
mit absonderlichen Freaks, Egomanen und seelischen Krüppeln.
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Der
britische Autor Warren Ellis stattet seinen unattraktiven Helden
mit einer seltsamen Sperrigkeit aus; mal ist er der einfühlsame
Gute, mal der brutale Böse im Blutrausch. Ein Seitenstrang
führt in die Pornobranche und Ellis geizt dabei nicht mit saftigen
Dialogen. Bei aller Anbiederung an das Genre und seiner vordergründigen
Action aber spürt man die Menschen unter der Oberfläche,
hört ihr Herz pochen und weiß: Der Autor hat sie nicht
verraten.
J.H.
Williams III ist der Co-Creator und überzeugt durch teilweise
spektakuläres Layout, meisterliche Grafik und erzählerisches
Gespür. “Desolation Jones“ ist vielleicht nicht das Highlight
des Jahres, aber sicher empfehlenswert und macht Lust auf die Folgebände.
Der Weg, den Panini die letzten Jahre mit der Ausweitung des Programms
für erwachsene Leser eingeschlagen hat, zahlt sich für
uns endlich aus.
Rainer
Schneider
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