1911: Ein (namenlos bleibender) Ingenieur
erreicht nach anstrengender Reise einen bretonischen Küstenort.
Er soll dort im Auftrag der staatlichen Bauverwaltung einen Leuchtturm
errichten. Die Bewohner lehnen jede Unterstützung ab, denn
sie sind Seeleute und keine Arbeiter. Doch das ist nicht das schlimmste
Problem, die vorgesehen Baustelle - ein kleines Felsplateau –
ist nicht gerade die optimale Wahl, denn sie taucht nur an zwanzig
Tagen im Jahr aus dem Wasser auf...
Der Bretone Bruno LeFloc'h erzählt
die immer wieder gern gehörte Geschichte vom Großstädter,
der nach und nach dem Charme der zunächst sehr abweisenden
Landbevölkerung verfällt. Doch die eigentliche Hauptfigur
ist nicht der allen Widrigkeiten trotzende Ingenieur, sondern
der kernige und unabhängige Seemann Nanno, für den unzweifelhaft
Hugo Pratts “Corto Maltese“ Pate stand, was sich auch in LeFloc'hs
lockeren Zeichenstil und den sehr atmosphärischen Bildern
niederschlug.
In die Erzählung fließen auch
immer wieder Briefe ein, die der Ingenieur an seine Vorgesetzten
und einen Freund schreibt, was sehr gut die Schwierigkeiten und
lange Dauer des Bauvorhabens verdeutlicht. LeFloc'h erhielt in
Frankreich den “Prix René Goscinny“ für sein Szenario
und hat bereits einen weiteren Comic mit dem Seemann Nonna fertig
gestellt. Bei uns erscheint “Der Leuchtturm“ unter dem Label “Graphic
Novel“ mit dem Carlsen - ähnlich wie die Comic Verlage in
den USA – verstärkt auch im Buchhandel präsent sein
möchte. Wenn die weiteren (meist monatlich erscheinenden)
Titel dieses Segments das Niveau von LeFloc'hs Erzählung
erreichen, könnte dies durchaus klappen.
Diesen
Comic bei AMAZON bestellen, hier anklicken
Bei
ebay Comics kaufen, hier anklicken
|