Ein Comic ist “Das kleine Rockbuch“
eigentlich gar nicht, zumindest meistens. Der Franzose Hervé
Bournis zeigt (ihm) wichtige Situationen und Stationen der Rockgeschichte.
Gegliedert nach Jahren von der Erfindung der Jukebox (1915) bis
hin zu Britney S. (“Du hast uns zum Tanzen (ein bisschen)
und zum Lachen (sehr) gebracht“) präsentiert Bournis
in lockeren schwarzweißen Zeichnungen eine bunte Collage
aus Plattencovern, Fakten, Zitaten und Kuriositäten.
Eingeflochten sind persönliche Erlebnisse,
die teilweise auch von Gastzeichnern realisiert wurden, oder “Pop
Battles“ bei denen Bournis Musiker wie David Bowie gegen Lou Reed
oder Nirvana vs. Pixies antreten lässt. Das
alles ist natürlich eine höchst subjektive Zusammenstellung, die
auch auf die französische (aber natürlich nicht die deutsche)
Musikgeschichte eingeht.
Bournis zeigt ganz nebenbei, dass Rockmusik
kein rein akustisches Erlebnis ist, sondern das Auge durchaus
mithört und Cover oder Outfits oft länger in Erinnerung
bleiben als die zugehörigen Sounds. “Das kleine Rockbuch“
lädt eher zum Blättern und Stöbern ein als zur
hochkonzentrierten Lektüre. Es erinnert an eine gute mit
Sachverstand gefüllte Jukebox und erscheint thematisch passend
im Singleformat, inklusive einem Loch im Cover.