Der "Infinity"-Verlag nimmt sein Geschäft da schon ein wenig ernster und ließ bereits in seiner Ausgabe von US-Heft 3 und 4 der Serie "Tales of the Witchblade" "um dieses Heft vertreiben zu können (...) auf den Seiten 44 und 46 Bildveränderungen vornehmen." Hierbei handelt es sich um zwei Kopfschüsse, die den (krönenden?) Abschluss der Geschichte bildeten. Das Problem konnte einmal recht elegant gelöst werden, indem einfach ein großes "KHABOOOM!" die Krisenregion verdeckte. Auf der letzten Seite hingegen musste ein weggeschossener Kopf mit einem schnöden schwarzen Rechteck verdeckt werden. Dem Verständnis der Story tat dieser Akt von Selbstzensur keinen Abbruch. Er zwingt sogar zum Nachdenken darüber wie wichtig (und wie selbstverständlich!) plakativ vorgeführte Gewaltdarstellungen eigentlich geworden sind.

Kurz vor der Drucklegung des neuen "Darkness"-Heftes hat der Hausjurist des "Infinity"-Verlages entschieden, dass zur bedenkenlosen Veröffentlichung des US-Heftes 19 eine komplette Doppelseite verschwinden müsste. Dadurch würde die Geschichte keinen Sinn mehr machen. Daher enthält die vorliegende deutlich dünnere Ausgabe nun nur noch das Heft 18 und als Streckmaterial ein Interview. "Darkness" wird künftig nur noch als Prestige-Ausgabe in den Comicfachhandlungen zu haben sein. Für zwei US-Hefte soll sich der Preis auf DM 12,90 "einpendeln". Es ist aber auch deutlich zwischen den Zeilen zu lesen, dass die steigenden Papierpreise und die nicht sonderlich hohen Verkaufszahlen "Infinity" es nicht allzu schwer gemacht haben diesem neuen Weg zu beschreiten.

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