Für
mich wird dieser Comic immer etwas ganz Besonderes sein, denn –
zumindest für den deutschen Markt – haben ich ihn gemeinsam mit
Michael Kompa entdeckt. Als wir Miguelanxo Prados äußerst empfehlenswertes
Festival Comicfestival VIÑETAS DESDE O ATLÁNTICO in A Coruña besuchten,
stießen wir in einer Ausstellung von spanischen Newcomern auf die
Bilder von Dani Montero. Seine Reinzeichnungen sahen noch lockerer
aus als die Entwürfe, was sehr selten der Fall ist. Die dargestellten
Erlebnisse zwischen einem Hund und seinem Herrchen strahlten einen
knuffigen Charme aus. Kurze Zeit später lernten wir Dani Montero
kennen, waren uns sofort sympathisch und kauften seinen Comic “Sin
Mirar Atras“ (“Kein
Blick zurück“).
Als
die Idee entstand Spanien zum Gastland des Comicfestivals München
2011 zu machen, war sofort klar, dass neben Prado und Guarnido auch
Dani Montero ausgestellt werden sollte. Uns gelang es nicht nur
mit dem Instituto Cervantes eine hierfür passende Location zu finden,
sondern wir konnten auch Uwe Garske und Thomas Schützinger, unsere
Freunde von der Edition 52, davon überzeugen Monteros Comic
herauszubringen. Zum Glück wurde für die deutsche Ausgabe nicht
aus wirtschaftlichen Gründen auf die kleinen blutroten Farbeinsprengsel
verzichtet, die Montero in markanten Momenten zwischen seine beeindruckende
Schwarzweißgrafik platzierte.
Hatten uns Monteros Zeichnungen bereits
überzeugt, so setzte die in “Kein Blick zurück“ erzählte
Geschichte noch einen drauf.
Was als eher fröhliches Aussteiger-Roadmovie
beginnt, wird nach und nach zu einem äußerst düsteren Thriller,
der den Leser noch lange über die Hintergründe der Geschichte nachdenken
lässt. Dani Montero arbeitet bereits an weiteren Comicgeschichten
von denen wir Teile ebenfalls in München ausstellten. Da er dabei
zu sehr unterschiedlichen Zeichenstilen greift, vermuteten einige
Besucher, dass es sich um eine Ausstellung von verschiedenen Zeichnern
handelte
Comic “Sin Mirar Atras“ (“Kein
Blick zurück“).
Heiner Lünstedt
PS:
Das hier abgebildete Cover der galizischen Originalausgabe gefällt
mir noch etwas besser als das eigens für die deutsche Ausgabe
angefertigte Titelbild.