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Unendliche Leinwände im Internet


 
Titel: Scott McCloud: Comics neu erfinden
Text: Scott McCloud
Zeichnungen/Inking/Farben: Scott McCloud
Umfang: 242 Seiten
Format: Paperback/sw.
Preis: EUR 20,-
Verlag: Carlsen
Website: www.carlsencomics.de  und www.scottmccloud.com  


1993 erschien Scott McClouds Werk "Comics richtig lesen". Obwohl es sich hierbei um ein Sachbuch handelte, wurde es vom "Maus"-Schöpfer Art Spiegelman zum "intelligentesten Comic seit langem!" erklärt. McCloud stellt sich selbst in diesem Buch als stark vereinfachte Comicfigur dar. Besondere Kennzeichen sind ein kariertes Jackett und ein "Flash"-T-Shirt. McCloud versucht die spezielle Sprache der Comics zu erklären. Die wertvollste Erkenntnis des Buches ist ganz sicher die Tatsache, dass im Comic die Dinge sind am wichtigsten, die zwischen den Bilder (bzw. Panels) geschehen.
 
    
 

In der Fortsetzung "Comics neu erfinden" sieht McCloud nun zunächst einmal ziemlich schwarz. Seit Anfang der neunziger Jahre steckt der US-Comic in einer Krise. Comichefte werden vielfach nur noch für Sammler produziert und kaum noch im Zeitschriftenhandel sondern fast nur noch über den Fachhandel vertrieben. Dort interessiert der Comic als Lektüre kaum noch und die Geschäfte werden eher mit Trading-Cards und Rollenspiel-Zubehör gemacht. Einige Jahre später machte dann der kurzfristig durch US-Superheldenhefte boomende deutschsprachige Comicmarkt eine ähnliche Entwicklung durch.

McCloud versucht nun Wege aus der Krise zu finden. Ihm geht es um die Anerkennung des Medium Comics als Kunstform. Dies bedeutet natürlich auch, dass nicht nur von unbezwingbaren Superhelden erzählt werden darf, sondern Geschichten aus alle Genres im Comic Berücksichtigung finden. Den größten Teil seines Buches widmet McCloud jedoch den neuen Medien. Hierbei geht es nicht nur um den Computer als mittlerweile unverzichtbares Hilfsmittel jedes Comicschaffenden. Viel interessanter findet McCloud die Möglichkeiten der Veröffentlichung von Comics im Internet. Dort kann jeder ganz demokratisch seine Geschichten veröffentlichen (und möglicherweise sogar irgendwann einmal Geld dafür bekommen).

McCloud sieht im Internet eine "unendliche Leinwand" und hierdurch ist es dem Comic möglich dem alles diktierenden Joch der jeweils zu gestaltenden Seite zu entrinnen. Im Internet können die einzelnen Panels in beliebiger Folge ohne Rücksicht auf ein starres Seitenlayout angeordnet werden und dadurch sogar zusätzlich noch insgesamt ein sinnvolles Ganzes bilden. Daher meint McCloud in seinem wiederum vor Ideen und Fakten nur so berstenden "Comics neu erfinden", dass der Comic demnächst seine Fesseln sprengen und in alle Richtungen explodieren wird. Dies blieb zwar bisher aus, könnte aber noch was werden, wenn möglichst viele Comicschaffende McClouds nächstes Buch “Comics machen“ lesen und verinnerlichen.

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