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The Bright Side Of Comics

Der 13. Internationale Comic-Salon Erlangen 2008

 

 


 

    

BENJAMIN - PORTAL


Dass der Comic-Salon in Erlangen, der diesmal vom 22. bis zum 25. Mai stattfand, zum 13. Mal ausgetragen wurde, brachte kein Unglück. Das Wetter war trotz des mondmäßig bedingten frühen Termin gnädiger als auf so manchem “Juni-Salon“. Wichtiger war aber noch, dass mit mehr als 25.000 Besuchern ein Zuwachs von 20% gegenüber 2006 erreicht wurde. Den zahlreich angetretenen und erfreulich vielseitig interessierten Comicfans wurde auch allerlei geboten.

Zur Salonbelebung trug maßgeblich die geniale Aktion mit dem Panini-Sammelbildern bei. Das überall erhältliche Album galt es mit 164 kreuz und quer auf dem Salongelände und in Erlangen verteilten Stickern zu füllen. Durch die Zeit, die für das Einkleben und Tauschen draufging, lenkte dies vielleicht von den zahlreichen Ausstellungen und Vorträgen ab. Doch dadurch, dass gewisse Sticker nur an abgelegenen Außenstellen erhältlich waren, brachte die Sammelwut manchen Besucher an Plätze, die er sonst eher gemieden hätte. Die letzten Sticker gab es dann erst am Freitagabend ziemlich exakt nach dem Ende der Verleihung der Max-Moritz-Preise, denn die ebenfalls einzuklebenden Sieger sollten ja nicht schon zuvor verraten werden. Wer sein Album dann komplettiert hatte, erhielt nach gründlicher Inspektion durch das immer freundliche (keine Ironie!) Hilfspersonal ein Salon-T-Shirt. Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle an "Perry"-Redakteur Maikel Das, der als Erster sein volles Album auf den Tresen des Hauses knallte. Pauli Diermeier wurde zwar nur lachender Zweiter, konnte dafür aber die kürzeste und schönste Künstlerbiografie im Salon-Programmheft (ja vielleicht sogar auf der ganzen Welt) vorweisen. Vollzitat: “Pauli ist ein Urgestein der Münchner Comic-Szene."

Gelegentlich war auch zu vernehmen, dass diese Sammelwut vom eigentlichen Hauptthema ablenke und gar zur Infantilisierung der Veranstaltung beitrage. Doch nichts benötigte der Salon mehr als junge Besucher und er bekam sie diesmal tatsächlich auch. Neben der Messe gab es auch wieder eine gewaltige Anzahl von über 20 Ausstellungen, die teilweise im etwas abgelegenen Museumswinkel stattfanden. Dieser war jedoch problemlos und bequem durch Gratis-Shuttlebusse zu erreichen.

 

    

MANHUA - COMIC IM CHINA VON HEUTE

Stellvertretend für die vielen Präsentationen sei die Ausstellung “Manhua – Comic im China von heute“ genannt und gelobt. Das Thema China hatte angesichts der Tagespolitik für den einen oder anderen Besucher sicher einen etwas schalen Beigeschmack. Wer jedoch die imposant in Szene gesetzte Werkschau von 17 chinesischen Comickünstlern betrat, dem wurde klar, dass diese ganz gewiss mit einem erheblichen zeitlichen Vorlauf entstanden ist. Der Besucher ging durch einen abgedunkelten Saal über Holzstege, unter Riesenlampions, vorbei an dampfenden Wasserflächen, hörte Bambusklänge, sah Filmaufnahmen aus Shanghai und blickte gelegentlich sogar einmal auf die Comiczeichnungen. Selbst die beeindruckenden Bilder und Farben von Benjamin hatten erst beim zweiten Besuch eine schwache Chance gegen das Gesamtkunstwerk Ausstellung.

Die Durchführung der Verleihung des Max-und-Moritz-Preises war deutlich kurzweiliger als sonst, zog sich jedoch am Ende etwas hin. Statt der gefürchteten poetischen Clowns aus grauer Vorzeit sorgte diesmal Jason Wrights fetzige Band “The Wright Thing“ mit einer originellen Mariachi-Version von “Ein bisschen Spaß muss sein“ oder einer mitreißenden Interpretation des Klassiker “Always look on the bright Side of Live“ für die dringend benötigten musikalischen Erholungspausen zwischen den ausufernden Bandwurmsätzen vom Moderator Dennis Schecks.

 

    

DIE PREISVERLEIHUNG

Die Prämierten waren ganz sicher allesamt preiswürdig: Isabel Kreitz für "Der 35. Mai" (Bester Comic für Kinder), Reinhard Kleist für "Cash - I see a darkness" (Bester deutschsprachiger Comic), Anke Feuchtenberger (Bester deutschsprachiger Comickünstler), Nicolas Mahler für "Flaschko - Der Mann in der Heizdecke" (Bester Comic-Strip), David B. für "Die heilige Krankheit" (Bester Internationaler Comic), Jiro Taniguchi für "Vertraute Fremde" (Bester Manga), Olivier Ka (Bester Szenarist) und "Plusplus" (Bester studentischer Comic) - weitere Details auf Comic.de .

Doch wenn jemand wie Hansrudi Wäscher einen Preis erhält - man kann über sein sehr, sehr umfangreiches Wirken denken was man will - dann doch bitte für das Lebenswerk und ganz sicher nicht eine Gemeinschaftsprämierung im Doppelpack mit Hannes Hegen (nichts gegen dessen Leistungen) für "Pionierleistung in Ost und West". Wäscher – die zugehörige Ausstellung war schon alles andere als ein Schmuckstück des Salons - hätte genau wie Albert Uderzo (2004), Jacques Tardi (2006) und Alan Moore, der sich in diesem Jahr ergreifend per Telefon für seine Auszeichnung bedankte, einen “Sonderpreis für ein herausragendes Lebenswerk“ und eine Standing Ovation verdient!

Auf alle Fälle hat der diesjährige Comic-Salon gezeigt, wie vital das Medium Comic ist. Wer in seinen Berichten zum Salon auch diesmal wieder etwas von überwiegend vergreisten Besuchern schreibt, hat nicht nur Unrecht sondern – schlimmer noch – er war gar nicht in Erlangen!

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