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Der 40. Comic Con in San Diego 2009

 

 

Dieses Jahr feierte die Veranstaltung ihr 40-jähriges Jubiläum und platzte aus allen Nähten. Schon etliche Wochen vor Beginn des Comic Cons waren erstmals die Tickets für alle vier Tage ausverkauft. Comicfan Gerd Ruprecht aus Aachen, der zum ersten Mal dabei war, wollte eigentlich an einer Veranstaltung teilnehmen in der James Cameron erste Ausschnitte aus seinem neuen Film “Avatar“ präsentierte. Er stand über zwei Stunden in einer unglaublich langen quer durch das Hafenviertel verlaufenden Schlange. In den mit 6.500 Sitzplätzen ausgestatteten Saal H wurde er schließlich erst zum nächsten Panel eingelassen. Hier stellte dann Terry Gilliam sein neustes Werk “The Imaginarium of Dr. Parnassus" vor, was für Gerd “auch sehr schön war.

Doch zuvor verbrachte ich noch einige Tage in Los Angeles. Dort besuchte ich u. a. die Universal-Studios. Ein relativ neues Highlight war der “Simpsons Ride“, ein wahnwitzige Wackelkino, das nicht nur erstaunlich perfekt eine Fahrt durch einen von Sideshow Bob sabotierten Krustyland-Vergnügungspark simulierte, sondern dabei auch noch genauso komisch und subversiv wie eine gute Episode der TV-Serie war. Sehr viel Spaß machte auch eine Musical-Version von Jack Arnolds Horror-Klassiker “The Creature of the Black Lagoon“. Hier wurde mit beeindruckender Luftakrobatik auch jener unvergessliche Filmmoment nachgestellt, in dem “Der Schrecken vom Amazonas“ sich begeistert von unterhalb der Wasseroberfläche an den Reizen einer schwimmenden Forscherin erfreute.

Ebenfalls recht verlockend war die Möglichkeit sich Zack Syders um 24 Minuten verlängerten Director´s Cut von “Watchmen“ im Kino anzusehen. Hier waren nicht nur neue Szenen enthalten, wie etwa der beeindruckend visualisierte Tod von Nite Owl 1. Snyder hatte auch das arg gewalttätig ausgefallene Zusammenknüppeln einer Straßenbande durch zwei Watchmen entschärft, hauptsächlich dadurch, dass er jetzt statt übertriebener Soundeffekte das TV-Interview mit Dr. Manhattan auf die Tonspur packte. Die verlängerte Version ist noch näher an der Comicvorlage und es bleibt zu hoffen, dass sie auch bei uns auf DVD erscheint. Sicherheitshalber brachte ich mir jedoch eine DVD mit und konnte bei Best Buy ein Collector´s Packaging mit Rorschach Mask ergattern (die US-Blu-ray-Collector´s-Edition ziert übrigens der Kopf von Dr. Manhattan).

Gerührt war ich von den Aktivitäten einiger Kriegsveteranen, die direkt am Santa Monica Pier ein riesiges “Irac War Memorial“ errichtet haben. Hier wurde für jeden im Irak oder Afghanistan gefallenen Soldaten ein Kreuz in den Sand gesteckt, aber auch der fast schon unzähligen Iraker gedacht, die dem Krieg zum Opfer gefallen sind.

Doch zurück zum Comic Con. Als ich Mittwoch eincheckte, war ich beeindruckt von der Geschwindigkeit mit der mir mein Presseausweis ausgestellt wurde (der allerdings nicht zum beschleunigten Einlass von Podiumsveranstaltungen verhalf). Noch überraschter war ich von der Menge von Besuchern, die an diesem den Dauerkartenbesitzern und Fachbesuchern vorbehaltenen Abend die fast einen Kilometer lange Halle A - G bevölkerten. Dies wurde an den nächsten Tage etwas besser, da die zahllosen Vorträge und Präsentationen dafür sorgten, dass der Messebereich nicht mehr ganz so überfüllt war. Aufgrund der irrsinnig langen Wartezeiten (eine Tageszeitung meldete gar eine Rekordmarke von 8 Stunden!) habe ich diesmal auf diesen Teil der Veranstaltung verzichtete und mich hauptsächlich und mit viel Vergnügen in der riesigen Messehalle herumgetrieben. Dort gab es auch kurz vor Ende der Veranstaltung immer noch Stände zu entdecken, die ich zuvor noch nie bemerkt hatte.

Hier kam es zu allerlei interessanten Begegnungen. So ließ ich mich vom MAD-Zeichner Tom Richmond karikieren (siehe ganz oben links, im Bild hier oben karikierte er Michael Koch) und konnte ihm gleich - direkt vom Erzeuger – eine schöne Seite seiner “Watchmen“-Filmparodie aus MAD abkaufen. Interessant war auch die zufällige Begegnung mit dem Trickfilmveteran Phil Mendez (rechts), der einst für Hanna-Barbera mit “The Blackstones“ eine dann doch nicht produzierte schwarze Variante zur “Familie Feuerstein“ entwickelte und einen Bildband mit einer nette Widmung (“May you always love Cartoons“) sowie einem Scibble verzierte.

Es war auch nahezu die gesamte (amerikanische) Comic-Prominenz anwesend, hier abgebildet sind z. B. Todd McFarlane (“Spawn“), Erik Larsen (“Savage Dragon“) und Rob Liefeld (“X-Force“), die gleichzeitig am Image-Stand signieren sowie Joker-Erfinder Jerry Robinson, der in der Artists Alley weilte.
Diese Ansammlung von Promis hat Gerd Ruprecht vor allem begeistert: “Der Comic Con war noch viel größer als erwartet. Doch der Andrang war so groß und die Warteschlangen so lang, dass ich nicht alles schaffen konnte was ich mir vorgenommen hatte. Zwar gab es Protestschilder mit Aufschriften wie TWILIGT RUINS COMIC CON doch die Veranstaltung war comicbezogener als erwartet. Es gab ein Stelldichein der bekanntesten Comiczeichner- und -texter. Die Panels waren auf hohem Niveau wie etwa die starbesetzte Präsentation von DCs innovativen Wednesday-Comics im Zeitungsformat oder auch Dan Didio dynamischer Dialog mit den Fans war äußerst unterhaltsam. Es war beeindruckend die Leute von denen man bisher nur gehört hatte, auch einmal persönlich zu erleben. Schön war auch wie durch die Präsenz von so vielen großen und kleinen Verlagen die Vielfältigkeit der US-Comic-Szene dargestellt wurde, wobei nicht in den USA entstandene Comics so gut wie keine Rolle spielen. Es wäre schön hier jedes Jahr dabei zu sein."

Natürlich war auch allerlei Prominenz aus anderen Bereichen anwesend, darunter etliche Darsteller aus klassischen TV-Serien oder Filmen wie etwa Gil Gerard und Erin Gray aus “Buck Rogers“, Uhura Nichelle Nicols, Batman Adam West oder Lois Lane Margot Kidder.

Die Filmcompanys hatten sich wieder allerlei nette Giveaways überlegt. So gab es blinkende Pins zum neuen Astroboy-Film, Hand Sanitzer zu "Zombieland", grünen Schleim zu "Shorts" und am Stand der Werbung zum auf der britischen TV-Serie “The Prisoner“ (“Nummer 6“) basierenden Film mit Ian McKellen machte, gab es nicht nur ein sehr dünnes Comicheft sondern es wurden auch Ausweise für ein ganz spezielles Village ausgestellt.

Sehr viele Besucher waren wieder phantasievoll und oft erstaunlich aufwändig kostümiert. Sie hatten meist entsprechende Posen einstudiert und ließen sich sehr gerne fotografieren.

Der Comichändler Michael Koch war bereits das dritte Mal auf dem Comic Con und reiste mit sehr vielen äußerst schönen exklusiv für ihn angefertigten Originalzeichnungen (u. a. Varianten zu Neil Gaimans Death und einem sagenhaften Sketch von Bill Sienkewicz) nach Bochum zurück. Michaels Resümee: “In der Artists Alley blockierten etliche eher unbekannte Zeichner, die seit 1993 kein neues Heft mehr gezeichnet hatten, die begehrten Plätze. Dennoch bin ich zufrieden mit meiner Ausbeute. Auffallend war wie groß diesmal der Bereich war in dem neue Videogames präsentiert wurden. Diese hatten zwar eher selten einen Comic- (oder Film-) Bezug, lockten jedoch mit Sicherheit zusätzliche Besucher an, die der Veranstaltung eine meiner Meinung nach nicht gute neue Ausrichtung gaben. Was bitte hat Guitar Hero mit Comics zu tun?!"

Da manche Besucher nur noch Tickets für den Sonntag ergatterten und dies ihr einziger Con-Tag war, gab es anders als sonst auch an diesem Abschlußtag in der Messehalle noch Gedrängel bis zum Ende der Veranstaltung. Ich nahm zum Schluss noch an einem Panel zur britischen TV-Serie “Torchwood“ (hier wurde u. a. ausgiebig der Mut gefeiert einen bisexuellen Charakter zur Hauptfigur zu machen) und danach wurde das Buffy"-Musical "Once more with Feeling" projiziert. Nach dem großen Erfolg im letzten Jahr gab es auch diesmal wieder diese fast schon klassische TV-Episode zu sehen, wobei das Publikum teilweise in Rocky-Horror-Manier mitsang und tanzte. Ein schöner Abschluss und auch ich war mit meiner Ausbeute zufrieden.

Beim COMIC GUIDE habe ich noch weitere großformatigere Bilder platziert

Hier geht´s zu einem Bericht über den Comic Con 2008

Hier geht´s zu einem Bericht über den Comic Con 2007

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