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Nicht profitabel?

Comic Con an Diego 2005

 

 

 

    

 


Das diesmal für kalifornische Verhältnisse recht moderate Wetter mit teilweise sogar bedecktem Himmel hielt niemanden davon ab auch in diesem Jahr ins um diese Zeit sonst immer zuverlässig sonnige San Diego zu reisen und den 36. Comic Con International zu besuchen. Nahezu alle Hotelbetten im Innenstadtbereich waren belegt und viele Besucher nahmen lange qualvolle Anreisen und Nächte in engen mehrfach belegten Betten auf sich.

Im Gegensatz etwa zum Comicsalon in Erlangen, der auf zahlreiche gut zusammengestellte Ausstellungen setzt, ist der Comic Con nicht wirklich wie in der Selbstdarstellung behauptet eine “nonprofit educational organization“.

 

    

 

 

Abgesehen von einer reichlich lieblos zusammengestellten Präsentation der “Hall of Fame“ (diesmal fanden u. a. Goscinny und Uderzo Aufnahme in die heiligen Hallen) ist der Comic Con nahezu ausschließlich ein Podium für Werbung und Selbstdarstellung aller Art.

In diesem Jahr war die Größe des Veranstaltungsort erstmals seit langer Zeit nicht gewachsen, die Dimensionen blieben aber beeindruckend. Der Übersichtsplan der kilometerlangen Messehalle des Convention Centers erstmals wie ein Rennfahrer mit zahlreichen Firmenlogos versehen. Dabei handelte es sich jedoch nur höchst selten um die Symbole von Comicverlagen, denn der Comic Con ist eine Anlaufstelle für alle Bereiche der populären Kultur.

 

    

 

 

Den größten Claim hatte Lucasfilm für sich abgesteckt und bot dort zahlreichen Händlern Unterschlupf, die Lego-Versionen von “Star Wars“ (wie hier Chewbacca) oder täuschend echte Lichtschwerter für 120 Dollar anboten. Es war immer wieder zu hören, dass durch den kurzfristig gebuchten gewaltigen Lucas-Bereich andere Stände verdrängt oder verkleinert wurden.

Insgesamt erscheint der Name der Veranstaltung von Jahr zu Jahr immer weniger passend, denn während die Zahl der Comichändler rückläufig ist, hält verstärkt Hollywood Einzug. Es darf bei aller Klage über die relative Bedeutungslosigkeit der Comics auf dem Comic Con jedoch nicht vergessen werden, dass 1970 auf der ersten Veranstaltung vor 300 Gästen als Promis neben Jack Kirby auch Ray Bradbury und Forrest J. Ackerman geladen war und neben Comics auch gleichberechtigt “sf/fantasy and genre film“ Thema der Veranstaltung war. Die Wichtigkeit des Comic Con für das Showbiz belegt neben der fast schon traditionellen Sondernummer von “Variety“, dass z. B. Peter Jackson alle drei Hauptdarsteller seines neuen Spektakels “King Kong“ für eine kurze Diskussion mit den Fans vom Dreh aus Neuseeland entsendete.

 

    

 

 

Wer wollte konnte sich von Freitag bis Sonntag jeweils den ganzen Tag in der 6.500 Plätze fassenden Halle H erste Häppchen aus den neusten Erzeugnissen aus Hollywood reichen lassen und bekam dort ein weltweit einmaliges Menü gereicht, das manchmal sogar etwas mit Comics zu tun hatte. So waren knapp 20 Minuten aus “The Batman vs. Dracula“ zu sehen, einem “all-new Direct to DVD Film“ vom Team der neuen Trickfilmserie. Hier konnte genau wie schon im TV eher das Design als die Story überzeugen.

Es reiste aber auch ein sichtlich gejetlagter Bryan Singer eigens aus Australien an. Der zweimalige “X-Men“-Regisseur zeigte einen ersten 5-minütigen Zusammenschnitt aus seinem neuen Werk “Superman Reborn“, das erst 2006 in die Kinos kommt. Der neue Hauptdarsteller Brandon Routh sah zwar etwas gewöhnungsbedürftig aus, aber Kevin Spacey als Lex Luthor dürfte eine sichere Bank sein. Das Filmchen kam jedenfalls so gut an, dass es noch gleich ein zweites Mal gezeigt wurde.

Nicht ganz so euphorisch aufgenommen wurden erste Bilder aus “Ghost Rider“. Hier waren Ausschnitte zu sehen in denen der flammende Kopf des rasenden Motoradfahrers noch nicht eingefügt war. Regisseur Mark Steven Johnson (“Daredevil“) musste sich die Frage gefallen lassen, warum denn ein Star wie Nicolas Cage verpflichtet wurde nur um sich dann hinter einem digitalen Feuerkopf zu verstecken. Interessanter war da schon die Fragerunde zur Verfilmung von “V wie Vendetta“. Hier hatten alle Beteiligten (darunter Zeichner David Lloyd und Produzent Joel Silver) große Schwierigkeiten hatten zu erklären, warum Alan Moore, der Autor der Comicvorlage, es verboten hat seinen Namen in Verbindung mit dem Film zu nennen. Doch die auch mit Glatze sehr attraktive Hauptdarstellerin Natalie Portman verzauberte alle Anwesenden durch ungewöhnlich kluge und sensible Antworten fernab des Hollywood-Smalltalks.

 

    

 

 

Auch Trickfilmfreunde kamen auf ihre Kosten. So konnten in der Ausstellungshalle Originalkulissen aus dem ersten abendfüllenden “Wallace & Gromit“-Kinofilm und aus Tim Burtons neuen Puppentrickwerk “The Corpse Bride“ bestaunt werden. Bei letzterem konnte sogar einem Animator über die Schultern gesehen werden und ein längerer Ausschnitt im Stile von “Nightmare Before Christmas“ wurde gezeigt.

Recht spannend ist und bleibt natürlich die Sache mit Disney und Pixar. So wurden unter dem Motto “Disneys Coming Attractions“ neben dem anscheinend recht vergnüglichen Superhelden-Klamauck “Sky High“ sowohl der neue Pixar-Film “Cars“ wie auch der erste komplett am Computer erzeugte Disney-Film “Chicken Little“ vorgestellt. Es besteht wohl auch nach Michael Eisners Abgang wenig Hoffnung auf eine Einigung, denn es wurde ganz offen angekündigt, dass die ehemalige Disney-Zeichentrickabteilung sich jetzt ausschließlich um 3-D-Animation kümmert und “Himmel und Huhn“ in der Tradition von “Schneewittchen“ und “Pinocchio“ stehen soll. Na ja, die gezeigten Ausschnitte waren dann gar nicht so schlimm wie die Trailer vermuten ließen, speziell ein Goldfisch, der sein Glas wie einen Raumhelm trägt und an Land wandelt, hat durchaus Potential. Auch keine Begeisterungsstürme entfesselten längere Szenen aus Pixars neuem Werk “Cars“. Der “Pixar“-bezogene Teil der Disney-Veranstaltung beschäftigte sich eher mit der Vergangenheit (“10 Jahre Toy Story“) und wurde moderiert damit ja keine unbequemen Fragen aus dem Publikum aufkamen.

 

    

 


Trotz der gewaltigen Dimensionen des Convention Centers kam es dank der knapp 100.000 Besucher und Aussteller immer wieder zu Gedränge und unglaublich langen Warteschlangen. Doch die meisten Anwesenden waren nicht nur bestens gelaunt, sondern oft auch noch mit großem Aufwand kostümiert. Die hier abgebildete Eule, die für jeden Schnappschuss ihr Gefieder entfaltete, machte dies wirklich ganz unprofitabel und nur zur Freude der Kinder.

Hier geht´s zu einem Bericht über den Comic Con 2001

Hier geht´s zu einem Bericht über den Comic Con 2002

Hier geht´s zu einem Bericht über den Comic Con 2004

Hier geht´s zu einem Bericht über den Comic Con 2006

Hier geht´s zu einem Bericht über den Comic Con 2007

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