Schon das Cover weckt durch das seltsame rotweiße Muster,
das auf einem übergroßen Ei zu sehen ist, Assoziationen zum Tim
und Struppi Album “Der geheimnisvolle Stern“. Doch
damit nicht genug, denn die immer etwas anders aussehende Hauptfigur
hat auch eine ähnliche abstehende Haartolle wie Hergés Held und
Charles Burns ist mit seinem markanten in sehr breiter Strichstärke
ausgeführten Inking ganz gewiss ein Vertreter der Ligne Claire.
Doch
der Schöpfer von “Black Hole“ erzählt in “X“
alles andere als eine gradlinige Abenteuergeschichte, was jedoch
keinesfalls bedeutet, dass es unspannend zugeht. Hauptfigur ist
ein gewisser Doug, der sich eher erfolglos als William S. Burroughs-Zitator
versucht und dem es zunehmend schwerer fällt Phantasie und Realität
zu unterscheiden. In seinen Fieberträumen wird er mit Aliens,
Schweineföten und weiteren völlig unerklärlichen Phänomenen konfrontiert.
Charles Burns wechselt immer wieder den Zeichenstil und
zeigt Doug mal als stark reduziertes Funny-Männchen und dann wieder
inmitten einer hyperrealistischen Alltagswelt. Diese Mischung
aus klaren Bildern und einer völlig unklaren (aber niemals sinnlos
erscheinenden) Geschichte irgendwo zwischen “Naked
Lunch“ und EC-Comics ist schwer faszinierend.
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