Der Auftakt
dieses Heftes macht Hoffnung, obwohl die Situation vertraut ist. Mal
wieder steht ein Marvel-Superheld inmitten der Trümmer des World Trade
Centers (hier geht´s zu "COMICS zum
11. September") und fragt sich, wie es dazu kommen konnte.
Wirkliche Antworten bietet uns der vielgepriesene "Books of Magic"-Autor
John Ney Rieber zwar nicht, aber immerhin lässt er seinen Helden Captain
America nicht gleich gemeinsam mit dem zwielichten Geheimdienstler
Nick Fury zu Racheabenteuern aufbrechen. Cap möchte lieber vor Ort
helfen und vereitelt dann auch die Lynchjustiz an einen US-Amerikaner
arabischer Abstimmung.
|
|
|
|
Doch
dann kommt es leider so wie es wohl kommen muss und Captain America
tritt sieben Monate später gegen Terroristen an, die am Ostersonntag
die komplette Kleinstadt Centerville als Geiseln nehmen. Diese von
John Cassaday ("Planetary") in sehr realistisch anmutende
Zeichnungen umgesetzte und aus 6-US-Heften bestehende Miniserie
überrascht bei aller patriotischer Power durch einige angenehme
Zwischentöne. So ist eine Geisel ziemlich empört, als sie erfährt,
dass ihr Ehemann Bomben herstellt. Dem Gatten bleibt nur die lahme
Entgegnung: "Nur Teile davon."
Noch interessanter wird es, als Captain America am Ende der Geschichte
nach Dresden fliegt und im Flugzeug ein deutsches Mädchen trifft.
Diese kennt den Captain, da er einst ihren "Opa verprügelte",
der "hinterher dankbar" war. Sie sagt dann zum Captain:
"Für uns ist es meistens ziemlich verwirrend. Gegen wen Ihr
kämpft, wo Ihr mal wieder kämpft und welches Böse Euer Amerika heute
töten muss." Etwas naiver geriet dann der weitere Verlauf der
Geschichte in dem Parallelen zwischen der Bombardierung Dresdens
und dem Anschlag vom 11. September konstruiert werden.
Die
US-Ausgabe dieses Comics bei AMAZON bestellen, hier anklicken
"Captain
America"-Comics bei ebay kaufen, hier anklicken
|