Bereits
bevor 2004 sein (bei uns bisher nicht erschienener) auf Tatsachen
basierender Gangster-Comic "Union Station" veröffentlicht
wurde, plante Ande Parks eine Adaption der Hintergrund-Geschichte
zu Truman Capotes Tatsachen-Roman "Kaltblütig".
Als ein Jahr später schließlich der von ihm getextete Comic
"Capote in Kansas" erschien, war ihm Hollywood
zuvor gekommen. Zur gleichen Zeit startete der Kinofilm "Capote"
und Philip Seymour Hoffman erhielt einen Oscar für die Titelrolle.
Ein Jahr später folgte auch noch der Film "Kaltes Blut
– Auf den Spuren von Truman Capote". Hier spielte Sandra
Bullock die Rolle von Harper Lee, der Autorin von "Wer die Nachtigall
stört", die als Jugendfreundin von Truman Capote den Bestseller-Autor
auf seinem Trip nach Kansas begleitete.
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Wenn
Ande Parks Comic bei uns mit fast 10-jähriger Verspätung im Rahmen
der allgemeinen Graphic Novel Euphorie veröffentlicht wird, dann
erscheint eine weitere Auseinandersetzung mit der schon etwas abgegriffen
wirkenden Geschichte als nicht allzu prickelnd. Doch Parks verfolgt
einen recht interessanten eigenen Ansatz. Er erzählt nicht nur davon,
wie der schillernde Capote in der Kleinstadt Garden City zunächst
wie ein Fremdkörper wirkt und wie sich der homosexuelle Autor von
"Frühstück bei
Tiffany" zum Mörder Perry Smith hingezogen fühlt. Auch
die zusammen mit ihren Eltern und ihrem Bruder von Smith und Dick
Hickock ermordete 16-jährige Nancy Cutter spielt eine wichtige Rolle
in der Geschichte. Sie erscheint Capote als Geist und konfrontiert
ih dadurch mit den Schrecken der Tat.
Der
auch im Superhelden-Genre u. a. als "Daredevil"-Zeichner
erfolgreiche Chris Samnee hat Parks Geschichte in zumeist recht
stilvolle schwarzweiße Bilder umgesetzt. Panini veröffentlicht
"Capote in Kansas" als schöne Hardcover-Edition mit umfangreichen
Bonusmaterial wie Skizzen, nicht verwendeten Szenen und Hintergrundinfos.
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