Nach “Gift“ und “Haarmann“
und noch vor dem Erscheinen von “Vasmers Bruder“ erzählt
Peer Meter hier ausnahmsweise einmal keine Mörder-Ballade. Hauptfigur
in “Böse Geister“ ist der 60-jährige Harry Wallmann,
der jenes Stadtviertel in dem er groß geworden ist, noch
einmal aufsucht, bevor es abgerissen wird. Dabei kommen Erinnerungen
auf, die meistens alles andere als angenehm sind.
Harry Wallmann erinnert sich daran, wie er als kleiner
Junge durch seine Vorliebe für Grusel-Romanhefte nicht nur den
Spitznamen “Gespenster-Harry“, sondern auch immer wieder Ärger
mit seinem gestrengen Schuldirektor Herrn Müller-Naujoks bekam.
Dieser hatte im Krieg eine Hand verloren und ist auch für sein
Lehrerkollegium alles andere als ein angenehmer Zeitgenosse. Gute
Erinnerungen hat Harry hingegen an den Ladenbesitzer Herrn Geffe,
der ihn mit “Geschichten des Grauens“ versorgte und mit dem es
ein halbes Jahrhundert später zu einem seltsamen Wiedersehen kommt...
Gezeichnet wurde “Böse Geister“ von Gerda Raidt,
die bisher hauptsächlich als Illustratorin von Kinderbüchern aufgefallen
ist. Ihr Bilderbuch “Die Straße“ erzählt auf großformatigen
Doppelseiten davon wie sich ein Stadtteil und seine Bewohner im
Laufe der letzten 100 Jahre verändert haben. Daher ist sie eine
gute Wahl um Peer Meters immer wieder die Zeitebene wechselnde
Geschichte in klare aber auch atmosphärische Bilder umzusetzen.
Der einziger Nachteil ist, dass das Buch sehr schnell durchgelesen
ist. Doch die Bösen Geister spuken danach noch eine ganze
Weile im Kopf des Lesers herum.
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