Im Umfeld der unglaublich produktiven
frankobelgischen Comiclandschaft sind fünf “Blacksad“-Alben
in dreizehn Jahren sind kein gewaltiger Output. Dennoch wurde die
Serie der beiden Spanier Juan Diaz Canales und Juanjo Guarnido zu
einem der größten Erfolge in Frankreich und die Comicfans sehen
sich nach weiteren Bänden dieses im wahrsten Sinne des Wortes
fabelhaften Comics. Bei uns läuft die Reihe ebenfalls recht gut,
was sich schon dadurch bemerkbar macht, dass bei Carlsen
im Gegensatz zu anderen Serien-Importen alle “Blacksad“-Alben
und der sehr schöne “Hinter den Kulissen“-Band immer noch
lieferbar sind.
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Der hartgesottene Detektiv John Blacksad
ist ein schwarzer Kater der meist einen grünlichen Anzug und eine
locker geschnürte gestreifte Krawatte trägt. Sein bester Kumpel
ist der kleine Wiesel Weekly und eine wichtige Rolle spielt auch
oft der bei der Polizei arbeitende deutsche Schäferhund Smirnov.
Auch die restliche Belegschaft entstammt dem Tierreich. Da gibt
es Nilpferde, Flamingos, Krokodile, Gorillas, Ziegen oder Eisbären,
die alle im Stile der 40er Jahre gekleidet sind. Die Proportionen
zwischen den Figuren entsprechen zwar nicht immer den Vorgaben von
Mutter Natur, im neusten Band sitzt etwa die Katze Blacksad im Auto
neben einer Hyäne und einem Papagei, die alle nahezu die gleiche
Körpergröße haben. Doch Juanjo Guarnido, dem auch bei Disney
geschulten Zeichner, der beim Trickfilm “Tarzan“
mitarbeitete, gelang ein glaubhaftes Universum, in dem tierische
Figuren Abenteuer erleben, die an die Romane von Chandler und Hammett
aber auch an Hollywoods “Schwarzer Serie“ erinnern. Guarnidos direkt
kolorierte detailverliebte Zeichnungen lassen sofort den Grund erahnen,
warum hier nicht wie am Fließband, alljährlich ein weiteres Album
erscheinen kann. Sein Stil ist im fünften Band lockerer und ausdrucksstärker
denn je, was bestens zur alles andere als schreiend komischen Geschichte
passt.
Sind es auch auf dem ersten Blick
Guarnidos Bilder, die “Blacksad“ zu einer herausragenden
Comicserie machen, soll nicht vergessen werden, dass Juan Diaz Canales'
Geschichten ebenfalls großartig sind, was sicher auch daran liegt,
dass dieser ebenfalls ein sehr guter Zeichner ist. Der ersten “Blacksad“-Band
“Irgendwo zwischen den Schatten“ erzählte noch einen
eher konventionellen Kriminalfall, hatte aber schon ein paar tragische
Untertöne. Dies setzte sich weiter fort und es menschelte immer
mehr in Blacksads Tierreich. Im fünften Band “Amarillo“
gibt es wieder allerlei clevere Anspielungen u. a. auf Filme wie
“Ist das Leben
nicht schön“ und “Freaks“ oder die Motorradbande
aus “Der Wilde“, am schönsten ist vielleicht Guarnidos
Verlagerung eines klassischen Comic-Covers von Harvey Kurtzmans
“Mad“ ins Blacksad-Universum.
Doch in erster Linie bangt der Leser um den literarisch begabten
und von zerstörerischen Selbstzweifeln geplagten jungen Löwen Chad.
Wenn Guarnido und Canales dieses Niveau halten, warte ich gerne
ein paar Jährchen auf den nächsten “Blacksad“-Band!
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