Dachte
man eventuell nach den beiden ersten fulminanten Batman &
Robin-Bänden "Geboren
zum Töten" und "Terminus:
Der schwarze Spiegel",
dass die Serie sich kaum noch steigern könnte, so wird man hier eines
Besseren belehrt. Tomasi legt – abermals – eine gefühlvolle und spannende
Vater/Sohn-Geschichte hin, die aber auch durch bewegende, überraschende
und neue Momente überzeugen kann.
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Die
erste Geschichte ist aus dem Annual und charakterisiert Damian und
Bruce und deren Beziehung zueinander. Damian möchte seinem Vater
eine Freude machen und ihm gleichzeitig aber auch zeigen, über welche
Fähigkeiten er verfügt. Er schickt Bruce in einer Schnitzeljagd
an Orte in Europa, die alle etwas Besonderes bedeuteten in der Vergangenheit
von Dr. Thomas und Martha Wayne. Damian gibt vor, selbst in diesen
Städten zu sein – in Wirklichkeit aber befindet er sich alleine
in Gotham City und übernimmt die Rolle des Batman um seinem Vater
zu zeigen, welch ein würdiger Nachfolger er sein könnte. Er zieht
sein eigenes Batman-Kostüm an, welches an das Kostüm von ihm selbst
aus US-Batman #666 von Grant Morrison angelehnt ist; diese Story
spielt in einer möglichen Zukunft, in der ein erwachsener Damian
als Batman über Gotham wacht.
In den Geschichten aus der
monatlichen Batman und Robin-Serie treibt ein Kannibalen-Kult
sein Unwesen; es stellt sich aber heraus, dass er auch mit dem Joker
in Verbindung steht. Inhaltlich hängen die Geschichten zusammen
mit dem großen Batman-Event "Der Tod der Familie" – können aber
auch als Einzelgeschichten für sich alleine stehen.
Der neue Joker des “New 52 DC Universums“ bekommt hier eine noch
abartigere Charakterisierung verpasst – die Zeichnungen sind ekelerregend
und zutiefst morbide. Man glaubt förmlich den Gestank zu vernehmen,
der von den Fliegen und Maden ausgehen muss, die sich in Jokers
abgezogener Gesichtshaut (seiner eigenen) angesiedelt haben.
Damian fühlt sich mehr zu der Familie Wayne hingezogen, als zu der
Familie seiner leiblichen Mutter Talia al Ghul – zumal sie ein Kopfgeld
von 500 Millionen US$ auf ihn ausgesetzt hat. All dies verdeutlicht
der Autor durch geschickte Dialoge, Anspielungen und Verhaltensweisen
des zehnjährigen Kindes Damian Wayne. Unter anderem sucht er in
der Kanalisation von Gotham City nach den Perlen seiner Großmutter
Martha Wayne…. und wird auch fündig, sehr zur Freude von Bruce.
Tomasi scheint alle seine eigene Liebe zu seinem eigenen Sohn in
die Charakterisierung von Damian zu legen und wie wertvoll, zerbrechlich
und wichtig eine gute Erziehung und ein gutes Vater/Sohn Verhältnis
sind. Eben ganz anders als Morrison selbst, der in die Charakterisierung
von Damian auch sehr viel von sich selbst legte und seine eigenen
– wohl eher traurigen – Erfahrungen als Kind von geschiedenen Eltern.
Norbert Elbers
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