Ziemlich
überraschend wurde 2012 der bei uns kaum bekannte Jean-Claude Denis
in Angoulême zum Festivalpräsidenten gewählt. Im nächsten Jahr erfreute
er die Besucher des 40. Festival International de la Bande Dessinée
mit einer sehr schönen Werkschau. Hier konnte sein durchaus eigenständiger
Strich irgendwo zwischen Ligne Claire und École Marcinelle
aber auch seine Meisterschaft als Aquarellmaler bewundert werden.
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Wer
diese liebevoll präsentierte Ausstellung besuchte, die auch die
Liebe des Zeichners zur Popmusik thematisierte, und den freundlich-bescheidenen
Jean-Claude Denis in Angoulême erlebte, fragte sich zwangsläufig
warum dessen Werk bei uns so unterrepräsentiert ist. 1984 veröffentlichte
Taschen den Band “Die sieben Todsünden“ und in
den Neunziger Jahren erschienen bei Carlsen drei Bände
von Dennis’ 8-teiliger Serie Luc Leroi, seltsamerweise
unter dem Titel Luc Lamarc. Doch jetzt hat sich Eckart
Schott der Sache angenommen, dessen Engagement als Comicverleger
gar nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Schott veröffentlichte
nicht nur dessen aktuelle zweiteilige Serie “Auf nach Matha“
als schöne Hardcover-Gesamtausgabe, sondern holte auch noch Jean-Claude
Denis zur Comicmesse nach Berlin.
Dennis’
in schönen klaren Bildern erzählte Geschichte “Auf
nach Matha“ ist ganz gewiss kein großes Spektakel. Doch
für die Hauptfigur, den 16-jährigen Antoine, ist jener
Sommer-Urlaub, den er erstmals nicht mit seinen Eltern verbringt,
ein entscheidender Lebensabschnitt. Gegen den Willen seines Vaters
fährt er mit seinen Freunden – und vor allem mit der von ihm
heiß begehrten Christelle – nach Matha auf einen Campingplatz.
Er lernt es sich durchzusetzen und sieht am Ende der Geschichte
erstmals seiner Zukunft gelassen entgegen. Dieser mit autobiographischen
Elementen versetzte Comic lebt zwar auch vom liebevoll dargestellten
Zeitgeist der 60er Jahre und von der damaligen Popkultur, ist aber
zugleich auch wunderbar zeitlos.
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