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Am
2. April 1933 verließ der 19-jährige Herbert Ernst Karl Frahm
mit einem Fischkutter seine ihm nach der Machtergreifung der Nazis
fremd gewordene Heimatstadt Lübeck in Richtung Skandinavien. Fortan
nannte er sich Willy Brandt und bereits am 11. April 1933 erschien
sein erster Artikel in norwegischer Sprache. Im Osloer “Arbeiderbladet"
versuchte er die Frage "Hvordan ser dit ut i Hitler-Tyksland -
Wie sieht es in Hitlerdeutschland aus?" zu beantworten und kam
zur Erkenntnis: "Der Faschismus hat gesiegt."
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"Es
ist hart, aber wir müssen lernen den Tatsachen ins Auge zu sehen,
und es ist eine Tatsache dass der Faschismus in Deutschland gesiegt
hat, dass dessen Sieg ein vollständiger und ungeheurer Sieg ist.
Der Faschismus hat gesiegt, und die Arbeiterbewegung ist geschlagen."
Aufbauend auf dieser realistischen Einschätzung versuchte Brandt
vom Norwegischen Exil aus den Widerstand gegen die Nazis zu bündeln
und zu organisieren. Seine Mission führte ihn während der Olympischen
Spiele 1936, getarnt als norwegischer Student “Gunnar Gaasland“,
in die deutsche Hauptstadt und ihm wurde klar, dass der Nazi-Spuk
so schnell noch nicht vorbei sein würde.
Die 10-bändige Berliner Ausgabe wurde von der “Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung“
herausgegeben und enthält hochinteressante Dokumente aus dem Leben
des wohl bedeutendsten deutschen Politikers des letzten Jahrhunderts.
Der erste Band dieser Ausgabe trägt den Titel “Hitler ist nicht
Deutschland – Jugend in Lübeck – Exil in Norwegen“. Enthalten
sind fundiert kommentierte Texte aus den Jahren 1928 – 1940, darunter
auch Brandts Abitur-Aufsatz in dem er logisch aber auch klassenkämpferisch
begründete warum er von dem was ihm die Schule gelehrt hat nichts
gebrauchen kann. Für seine Lehrstätte, das Lübecker Johanneum,
spricht, dass diese Kritik erstaunlich locker weggesteckt und
sogar mit “sehr gut“ benotet wurde.
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