Schon
der eigentlich gut gewählte Titel “Verbrecher und andere Deutsche“
dieses 1946 entstandenen Buches über den Nürnberger Kriegsverbrecherprozeß
sorgte im Nachkriegsdeutschland für Aufregung. Ein Skandaljournalist
ging gar so weit zu dieses vom 32-jährigen Willy Brandt in norwegischer
Sprache verfasste Buch unter dem Motto “wer es gelesen hätte,
hätte rechtzeitig Bescheid gewusst“ auf eine Stufe mit Hitlers
“Mein Kampf“ zu stellen und dem späteren Bundeskanzler
massive antideutsche Tendenzen zu unterstellen.
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Doch
nichts lag Willy Brandt ferner als in diesem im noch unter den
Nachwirkungen der deutschen Aggression leidenden Skandinavien
vielbeachteten Buch die gesamte deutsche Bevölkerung zum Kriegsverbrecher
abzustempeln. Dank der 2007 von der Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung
herausgebrachten und aus dem Norwegischen übersetzten Ausgabe,
kann sich davon überzeugt werden, dass Brandt sehr fein zwischen
Schuld und Verantwortung unterscheidet. Von einer pauschalen Schuld
an den Verbrechen der Nationalsozialisten spricht er seine Landsleute
frei, doch die Last der Verantwortung nichts oder zu wenig dagegen
getan zu haben muss getragen werden.
Enttäuscht wird wer pikante Details über die Auftritte von Nazigrößen
vor dem Nürnberger Prozess erwartet, dem Willy Brandt in norwegischer
Uniform als Pressebeobachter beiwohnte. “Wichtiger als alle Erzählungen
darüber wie Göring und Heß vor ihre Richter traten“ erscheint
Brandt, dass in Nürnberg “mit der uneingeschränkten Souveränität
des einzelnen Staaten gebrochen“ wurde und nationale Expansionsbestrebungen
nicht als Entschuldigung für verbrecherische Militärmanöver herangezogen
werden durften. Das Buch ist ein interessantes Zeitdokument und
eine spannende Zeitreise in das Nachkriegsdeutschland.
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