Sicher
auch aus Trotz und mit reichlich Freude an den verwunderten Blicken
seiner Freunde zog es den gebürtigen Wuppertaler Steffen Möller immer
wieder nach Polen. 1993 belegte er einen zweiwöchigen Sprachkurs
in Krakau und entdeckte sehr schnell, dass seinem Naturell die eher
gelassene polnische Art das Leben zu nehmen, sehr viel näher lag als
der temperamentvolle Überschwang der Italiener, der so viele Deutsche
begeistert.
|
|
|
|
Möller
zog schließlich ganz nach Polen, arbeitete dort als Lehrer und bastelte
nebenbei an seiner Karriere als Kabarettist. Hier konnte er das
durchaus fruchtbare Feld der nicht eben einfachen deutsch-polnischen
Beziehungen beackern. Dank eines gewissen Exotenbonus bekam Möller
schließlich eine Rolle in einer Endlos-TV-Serie (er spielte hier
einen deutschen Kartoffelbauern). Er wurde so populär, dass er die
deutsche Ausgabe von “Wetten dass…“ moderierte und schließlich sogar
seiner Heimatstadt Wuppertal etliche polnische Touristen bescherte.
Unter dem nicht wirklich ironisch gemeinten Titel “Viva Polonia“
beschrieb Möller die Liebe zu seiner neuen Heimat. Das bei
aller Komik durchaus in die Tiefe gehende Buch widmet sich ebenso
unverkrampft wie sensibel dem ganz speziellen polnischen Katholizismus,
der einher geht mit Aberglaube, Anarchie und großer Freude
an Verschwörungstheorien. Aber auch die immer noch gegenwärtige
düstere deutsch-polnische Vergangenheit spart Möller nicht
aus. Lange in Erinnerung bleibt wie er eine Begegnung mit einem
deutschen Wehrmachts-Deserteur beschreibt, der bis heute anonym
und “illegal“ in Polen lebt. Das Buch handelt zwangsläufig
nicht nur von Polen sondern auch von Deutschland, denn natürlich
vergleicht der “Betweener“ Möller die Vor- und
Nachteile beider Länder und stellt an sich – mit ebensoviel
Verwunderung wie Freude - zunehmende “Polonisierung“
fest.
Dieses
BUCH bei AMAZON bestellen, hier anklicken
"Viva
Polonia" bei ebay kaufen, hier anklicken
|