Den Stadtarchäologen Sven A. Kirsten hat
es schon immer fasziniert, dass in den Fünfziger Jahren zahlreiche
biedere US-Bürger daheim (zumindest innenarchitektonisch)
den Wilden raushängen ließen. Archaische Fetische galten
als modern und auf primitiv getrimmte Möbelstücke brachten
einen Hauch von Südsee in die gute Stube.
Kirsten hat dies als “Tiki
Style“ bezeichnete Phänomen bereits 2003 zu einem ansprechende
gestalteten Buch verarbeitet, von dem es innerhalb der ICONS-Reihe
des Taschenverlags auch eine abgespeckte Version gibt. Damals
konzentrierte sich der Autor und Sammler eher auf die pseudo-polynesischen
Cocktail-Bars wie "Trader Vic´s". Mit “Tiki Modern“ fasst Kirsten
noch einmal kräftig nach und präsentiert in einem wuchtigen Bildband
eine beeindruckende Ansammlung von schaurig-schönen Einrichtungsensembles.
Wir erfahren hier z. B. von der Firma Witco, die
sich nicht darauf beschränkte exotische Hausbars (z. B. in Form
von Lamas) zusammenzuzimmern, sondern auch Schlaf- und Wohnzimmergarnituren
(sehr schön ist der zum Waffenschrank passende Thronsessel) mit
allerlei mystischen Schnitzereien verzierte.
Doch so mancher Bürger griff lieber gleich selbst
zur Kettensäge und schnitzte sich seine eigenen Götzen für den
Vorgarten.
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