Seit der explosionsartigen Verbreitung von Internetanschlüssen in den letzten zehn Jahren haben sich mit der neuen Technologie nicht nur zahllose positive neue Möglichkeiten der Kommunikation aufgetan, sondern auch Kriminelle aller Art haben die schier unendlichen Möglichkeiten des Internets für sich entdeckt.
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Aber
nicht um die Verbreitung von illegalen Up- und Downloads oder die
Vernetzung von sexuell abartig veranlagten Menschen geht es hier,
sondern um -leider- relativ alltägliche Themen wie Rufmord,
Verleumdung und andere unschöne Dinge dieser Art. So mancher
ist schon schneller Opfer solcher Macharten geworden, als er es
sich vorstellen hat können.
Die Verpflichtung zum Impressum auf jeder Website hat dazu geführt,
dass jeder Betreiber einer Homepage zum “gläsernen Menschen“
geworden ist, besonders weibliche Betroffene werden durch die öffentliche
Bekanntgabe von komplettem Namen und Adresse so allzu leicht zum
Opfer von unerwünschter Belästigung. Von zahlreichen anderen
illegalen Verwendungen dieser sensiblen Daten wie die Zusendung
unerwünschter Werbung gar nicht erst zu sprechen.
Die in u. a. Internetforen vorherrschende komplette Anonymität
hingegen bietet natürlich so manchem eine Plattform zur relativ
gefahrlosen Verleumdung missliebiger Personen oder Firmen. So mancher
sitzengelassene Liebhaber hat sich an seiner Ex-Freundin schon durch
die virtuelle Verbreitung pikanter Bilder oder die Bekanntgabe ihrer
Telefonnummer in einem Sex-Forum gerächt. Der Band schildert
viele authentische Fallbeispiele.
Ist man dem tatsächlich hilflos ausgeliefert? Jein. Natürlich
ist das Internet kein rechtsfreier Raum, wie manche Leute zu meinen
scheinen, trotzdem stellt einen eine etwaige Strafverfolgung solcher
Umtriebe –wenn der Täter nicht ganz dumm vorgegangen
und offensichtlich identifizierbar ist- oft vor sehr große
Schwierigkeiten.
Fazit:
Ein wichtiges Buch. Ob die rechtlichen Tipps für Opfer allzu viel
nützen, darf letztlich bezweifelt werden, denn leider gehen viele
Übelbolde so geschickt vor, dass sie nur schwer gesetzlich belangt
werden können. “Tatort: Internet“ gibt dennoch viele brauchbare
Ratschläge zur Prävention und ist somit ein empfehlenswertes Standardwerk
zu diesem ernsten Thema.
Stefan
Meduna
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