Russland,
im Jahre 1970: der Schriftsteller Stanislaw Krasnagorow nimmt seinen
37. Geburtstag zum Anlass, über sein bisheriges Leben nachzudenken.
Es kommt ihm zufällig zu Bewusstsein, dass er in all diesen Jahren
bereits 23mal durch Unfälle am Rande des Todes gestanden hat
– jedes Mal aber wurde er wie durch ein Wunder gerettet. Sollte
er gar über besondere Fähigkeiten verfügen oder ein
von Gott Auserwählter sein? Ist er mächtiger als der Tod?
Ist all das vorherbestimmt? Wie dem auch sei, auf jeden Fall gibt
es einen ausgezeichneten Stoff für Stanislaws neuen Roman.
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Viktor
„Vikont“ Kikonin, Stanislaws bester Freund und zweite
Hälfte des Autorenkollektivs Krasnagorow/ Kikonin glaubt weder
an dessen Theorien noch an einen Erfolg des autobiographisch –
phantastischen Werks, doch auch er kann der angeblichen Vorherbestimmung
nicht entrinnen. Eine Reihe von mysteriösen Todesfällen
macht den KGB auf den Roman und seinen Verfasser aufmerksam, und
Stanislaw verstrickt sich in einem Strudel aus Schicksalsschlägen,
Erinnerungen aus der Vergangenheit und den Dämonen seiner eigenen
Phantasie. Und auch seine Freunde werden mit ins Unheil gerissen...
Die russischen Brüder Boris und Arkadi Strugatzki sind als
Autorenkollektiv seit 1964 höchst erfolgreich gewesen und gelten
als moderne Klassiker der gegenwärtigen phantastischen Literatur.
Der Großteil ihrer Werke liegt auch in deutscher Sprache vor,
z. T. in der „Phantastischen Bibliothek Suhrkamp“.
Nach
dem Tod seines Bruders Arkadi im Jahre 1991 legt Boris Strugatzki
nun seinen Soloroman „Auf der Suche nach der Vorherbestimmung“
vor. Im russischen Original ist das Buch 1995 nur unter dem Pseudonym
“S. Wititzki“ erschienen.
Bereits der Plot ist höchst originell, und die zahlreichen
Rückblenden in der Handlung sind sehr interessant und zeigen
dem Leser das Russland der Nachkriegszeit sehr sozialkritisch kommentiert.
Leider aber ist die Erzählweise sehr weitschweifig und langatmig
geraten und sicherlich nicht jedermanns Sache. Die zahlreichen eingebauten
Literaturzitate russischer und internationaler Autoren sind zwar
reizvoll, auf Dauer aber doch recht eintönig.
Fazit: für Freunde der Werke der Strugatzkis sicherlich ein
Pflichtkauf, wer sich mit dem doch etwas langweiligen Stil der ehemaligen
Sowjetliteratur nicht so recht anfreunden kann, dem sei eher abgeraten.
Auf jeden Fall handelt es sich um ein interessantes Werk, das sicher
auch hierzulande seine Leser finden wird.
Stefan
Meduna
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