Walter Isaacsons Biographie über den im vergangenen Oktober im Alter von nur 56 Jahren verstorbenen Apple-(Co.-) Gründer Steve Jobs stürmt auch in unseren Breiten die Bestsellerlisten, sorgte aber unter den Lesern für so manche kontroversen Diskussionen. Manch einem erschien es pietätlos, dass Isaacson in seinem Buch unmittelbar Nach Jobs‘ Tod auch die dunklen Seiten des Unternehmers ungeschminkt darstellt, ich für meine Begriffe finde es durchaus anerkennens- und bemerkenswert, dass trotz offizieller Autorisierung offensichtlich kein Druck ausgeübt wurde, kritische –oft an Schonungslosigkeit grenzende- Passagen schönzufärben oder gar zu streichen.
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Originell
ist das Personenverzeichnis am Anfang des Buches mit der Vorstellung
der wichtigsten “Mitwirkenden“, das auf den ersten Blick suggeriert,
das Folgende wäre ein Roman. Und spannend wie ein Roman ist die
schier unglaubliche Lebensgeschichte des Steve Jobs auf jeden Fall,
sein Biograph Isaacson schafft den Drahtseilakt zwischen wissenschaftlicher
Information und unterhaltsamer Schreibe mühelos, die facettenreiche
Persönlichkeit von Steve Jobs wird vor dem geistigen Auge des Lesers
so plastisch vermittelt, dass man beinahe glauben könnte, man hätte
den genialen Visionär selbst persönlich gekannt.
Fazit:
Offenbar um das Buch so zeitnah zur Originalausgabe wie möglich
herauszubringen und damit den (teilweise an Lächerlichkeit
grenzenden) Medienhype um das Ableben von Steve Jobs werbetechnisch
möglichst effektiv zu nutzen, ließ man es von einem ganzen
Übersetzerkollektiv ins Deutsche übertragen, was der Qualität
nicht eben zuträglich war. Silicium und Silikon sind eben nicht
dasselbe. Solche vermeidbaren Schlampereien trüben den ansonsten
guten Gesamteindruck. Ich als Nicht-Apple-Jünger und konsequenter
Smartphoneverweigerer zähle ja wohl nicht zum Kernzielpublikum,
trotzdem war diese fesselnde Biographie des weltweit begabtesten
Verkäufers überteuerter YPS-Gimmicks auch für mich
eine anregende Lektüre, denn die interessantesten Geschichten
schreibt eben immer noch das Leben selbst, auch wenn es wie so oft
bei realen Menschenschicksalen eine Geschichte mit traurigem Ende
ist. Für Computer-Aficionados sowieso Pflichtlektüre,
aber auch für Technikverächter unbedingt lesenswert, denn
eine faszinierende Persönlichkeit war Steve Jobs allemal.
Stefan
Meduna
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