Das ist
ja mal wieder ein ganz schön dickes Ding, das Stephen King da
von Februar 2006 bis Juni 2007 auf fast 900 Seiten zusammenfabuliert
hat. Es ist deutlich zu spüren, dass der 1947 geborene Autor
in die Jahre kommt. Seine Hauptfiguren sind ebenfalls nicht mehr die
Jüngsten und es fällt ihnen nicht mehr ganz leicht die Jugendkultur,
die Technik oder die eigenen Kindern zu verstehen.
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“Wahn“
erzählt vom erfolgreichen Bauunternehmer Edgar Freemantle,
der bei einem schweren Unfall einen Arm verliert und fortan unter
Erinnerungslücken leidet. Nachdem es seine Frau nicht mehr
mit ihm aushält, beginnt Edgar ein völlig neues Leben
auf der (fiktiven) Insel “Duma Key“ (so auch der Originaltitel
des Buches) die sich vor der Westküste von Florida befindet.
Hier entdeckt er sein beträchtliches Talent als Maler. Doch
die von Edgar geschaffenen Ölbilder und Zeichnungen verändern
die Wirklichkeit...
Wie schon oft bei Stephen King sind es weniger die Enthüllung
des großen Geheimnisses und das ach so erschreckende Finale,
die den Reiz des Buches ausmachen. Sehr viel spannender geschildert
sind die fest in der Realität verankerten Komponenten wie die
Versuche der Hauptfigur mit den Folgen des Unfalls klarzukommen
(hier schreibt King aus eigener Erfahrung) oder das vorsichtige
und skeptische Erkennen der eigenen Kreativität. So stark wie
schon lange nicht mehr zieht der begnadete Erzähler den Leser
in seinen Bann und erfreut mit einem ausgereiften Spätwerk.
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