Am 19.
November 2013 fand im Circus Krone ein unvergesslicher Abend
statt. Im Münchner Winterquartier des größten europäischen
Zirkus traten bereits 1966 die Beatles auf und jetzt hieß
es im Kronebau Manage frei für einen der populärsten Autoren
der Welt. Stephen King besuchte zum ersten Mal Deutschland, am nächsten
Tag reiste er nach Hamburg. Als er aufzählte was ihm in München
besonders fasziniert, kam er zwar auf die historischen Bauten und
das deftige Essen zu sprechen, doch Bier oder Oktoberfest erwähnte
er nicht. Das ist nicht verwunderlich, denn King ist trockener Alkoholiker
und sein neues Buch ist auch eine Hymne an die Anonymen Alkoholiker,
die ihm dabei helfen mit seiner Sucht zu leben.
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Nachdem
ihn ein Fan bei einer Signieraktion fragte, ob er vielleicht eine
Ahnung hätte, was aus dem kleinen Jungen aus “Shining“
geworden sei, entwickelte er die Idee zu einem neuen Buch. “Doktor
Sleep“ erzählt davon, dass der kleine Danny Torrance
als Erwachsener genau wie sein Vater zu einem verantwortungslosen
Alkoholiker geworden ist, der planlos durch die USA zieht und gelegentlich
als Krankenpfleger arbeitet. Im einem Örtchen in New Hampshire
wird er jedoch sesshaft und dank der Anonymen Alkoholiker
auch trocken. Er lernt dort ein kleines Mädchen namens Abra
kennen, das in einem noch sehr viel größeren Masse als
er übersinnliche begabt ist und dadurch ins Visier einer uralten
Sekte gerät.
Diese Gruppe, die sich der “Wahre Knoten“ nennt, in Wohnmobilen in den USA herumfährt und Kinder mit besonderen Fähigkeiten tötet um sich an deren “Lebenselixieren“ zu berauschen, gehört nicht gerade zu Kings originellsten Schöpfungen. Die ziemlich breit ausgewalzten Szenen mit dieser leicht albernen Sekte und ihrer nervigen Anführerin “Rose the Hat“ – besonderes Merkmal ist ein schief aufgesetzter Zylinder - erleichtern nicht gerade den Einstieg in das mit 700 Seiten mal wieder nicht eben dünne Buch. Spannender als diese Fantasy-Gespinste ist die Geschichte von Danny Torrance, der wieder Fuß fasst, Freunde findet und sich als liebevoller Sterbe-Begleiter in einem Hospiz den Spitznamen “Doctor Sleep“ redlich verdient hat.
Wenn
es dann zum großen Finale kommt, dürften dem Leser Danny
Torrance und seine Freunde so stark ans Herz gewachsen sein, dass
die Frage nach dem weiteren Verlauf ihres Schicksals absolute Hochspannung
verbreitet. Insgesamt ist “Doctor Sleep“ sehr
viel mehr als eine Fortsetzung zu “Shining“,
wenn auch kein Meisterstück wie etwa Kings letztes Epos “Der
Anschlag“.
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