Mit der
Nummer 92 von “Splatting Image“ endet eine Ära des deutschen
Filmjournalismus. In den beiden letzten Jahrzehnten war es beruhigend
zu wissen, dass es neben anzeigenfixierten Hochglanz-Kino-Magazinen
und mit ebensoviel Enthusiasmus wie Rechtschreibschwäche produzierten
Fanzines (meist mit Schwerpunktthema Splatter/Horror) noch eine andere
Art der Berichterstattung über neue und klassische Filme gab.
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Seit
1989 erschien “Splatting Image“ vierteljährlich. Das Magazin,
beschrieb zunächst in der “Schnittparade“ ausführlich jene Sequenzen,
die aus blutrünstigen (aber auch aus sonstigen) Filmen herausgeschnitten
wurden, stellte in der “Baddie-Ecke“ besonders misslungene Videotheken-Ware
vor, hatte aber auch kein Problem sich in der Rubrik “Jungmutationen“
über die ersten Gehversuche von mehr oder weniger hoffnungsvollen
Nachwuchsfilmern lustig zu machen.
Das Spektrum des Magazins wurde im Laufe der Jahre immer mehr erweitert.
Es kamen Rubriken über Hardcore- (“Pornotions“) oder asiatische
Filme (“Asian Fruits“) sowie DVD-Neuerscheinungen hinzu. “Splatting
Image“ fühlte sich für
den “unterschlagenen Film“ zuständig und nahm seinen Job sehr ernst.
Besonders hervorzuheben sind die ausführlichen und keinem Wortspiel
ausweichenden Artikel vom “Filmgelehrten“ Christian Keßler, der
Italo-Trash so lebendig funkeln lässt, dass die besprochenen Filme
kaum eine Chance hatten bei dessen pointierten Texten mitzuhalten.
Als Sven Regenstein im Editorial
von “Splatting Image“ 92 schrieb “Wir werden digital“,
wirkte es eher wie ein Scherz, doch leider ist es wahr. “Splatting
Image“-Abonnenten
erhalten künftig per email vierteljährlich eine PDF und können dann
scrollen statt blättern. Das aufs Klo gehen ist künftig leider nicht
mehr so schön.
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