Henri Rousseau wird hier mit 40 herausragenden Werken präsentiert. Mit seinen Porträts, Ansichtsbildern von Paris und seinen außergewöhnlichen Dschungelbildern sind alle Bildwelten des Künstlers in der Ausstellung vertreten und natürlich auch in dem Katalog abgebildet. Es lässt sich sehr gut nachvollziehen welchen Einfluss er auf die Kunstwelt bzw. Kollegen wie Kandinsky, Picasso, Magritte, Max Ernst oder Léger gehabt hat.

Insgesamt ein sehr informativer und auch einer der besten Kataloge. Besonders nachhaltig hat mich der Beitrag "Eine Malstunde von Claude bei Rousseau" von Franz Hoher beeindruckt. Ich möchte hieraus ein wenig zitieren, da er nach meiner Meinung sehr viel über den Künstler aussagt:

"Komm herein Claude, setzt dich an den Tisch, ich putze gerade den Pinsel. Das hier? … Eine Schlangenbeschwörerin. Ob es die gibt? Oh ja, der Dschungel ist voll davon. Die stammen alle von Eva ab, die konnte schon mit Schlangen sprechen. - Wieso die Frau keine Kleider an hat? Na, braucht sie denn das, Im Dschungel, da bleibt dir das Hemd am Leibe kleben. Wieso sie so dunkel ist? … Damit du keine Stielaugen machst. (Claude zeigt R. eine Kinderzeichnung mit einer Maus, die in der Falle sitzt, und einer Katze davor.) Dein Vater hat dich ausgelacht? Gut, weshalb? Du hast die Katze mit blauen Streifen gemalt. Ach, die wolltest du rötlich malen und du hattest nur noch einen blauen und grünen Farbstift. Den grünen hast du für die Zimmerpflanze gebraucht. Dein Vater hat recht, es gibt keine blauen Katzen, du musst nur eine malen und schon gibt es sie, so einfach ist das. Das Bild hat eben recht. Oft verstehen eben die Leute die Geschichten nicht, die wir auf unsere Bilder erzählen."

Jason Schramm

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