Wer mehr über die Karl May Filme
der 60er Jahre erfahren möchte, dürfte von diesem Buch
etwas enttäuscht sein. Erst auf Seite 230 plaudert Pierre
Brice ein wenig über die Dreharbeiten zu “Der
Schatz im Silbersee“ im damaligen Jugoslawien. Schon am Flughafen
traf er Ralf Wolter und Eddie Arendt. Alle Darsteller und Teammitglieder
wurden gute Freunde und waren glücklich als sie erfuhren,
dass im nächsten Jahr bei “Winnetou
1. Teil“ die “Familie wieder zusammenkommen würde“.
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Nur an einem Kollegen lässt der ansonsten
schlimme Zeitgenossen eher aussparende Pierre Brice kein gutes
Haar. Die Zusammenarbeit mit Steward Granger in den drei Filmen
mit Old Surehand muss für
ihn eine absolute Katastrophe gewesen sein: “Abends schrieb er
in seinem Hotelzimmer das Drehbuch um, kürzte die Rollen
der anderen und machte seine größer. Kurz, er hatte
die Macht übernommen.“ Da muss es Pierre Brice natürlich
ganz besonders gefreut haben, als Grangers Ehefrau (“eine ehemalige
Miss Belgien“) eines Abends an seine Hoteltür klopfte und
getröstet werden wollte.
Doch wie gesagt, über
die Karl May Filme ist ansonsten nicht allzu viel zu erfahren.
Über den ansonsten eher verschwiegenen Menschen Pierre Brice
gibt das Buch aber durchaus Auskunft. Recht ausführlicher
und teilweise als Interview mit sich selbst schreibt Brice über
seine für ihn sehr erfreulichen Tätigkeiten bei den
Festspielen in Elspe und Bad
Segeberg, über seine Zeit beim Militär, über
seine Anfänge beim Theater und beim Film sowie über
seinen Hilfskonvoi für bosnische Kinder.
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