Einer Freundin des Paares –Michelle- ist es gelungen, das Massaker zu überleben, doch leider halten sich auch die Mörder noch am Tatort auf. Nach einem Schusswechsel gelingt es den beiden Frauen, zu Fuß in die schier endlosen Wälder zu fliehen. Da Brynn ihr Mobiltelefon im Wagen gelassen hat, sind die Frauen auf sich allein gestellt, und die gnadenlosen Killer sind ihnen dicht auf den Fersen. In den Weiten der Wildnis beginnt für die verzweifelten Flüchtigen ein grausamer Überlebenskampf.

Jeffery Deaver war wie anscheinend die meisten amerikanischen Thriller-Autoren im Zivilberuf Rechtsanwalt, heutzutage kann er sich dank seiner schriftstellerischen Erfolge ganz aufs Schreiben konzentrieren. "Nachtschrei“ ist ein psychologischer Thriller um zwei charakterlich völlig unterschiedliche Frauen, die sich zusammenraufen müssen, um in einer menschenfeindlichen Wildnis zu überleben – von den Mördern auf ihrer Spur erst gar nicht zu sprechen.

Fazit: Trotz des eher schlichten Plots ist Deaver ein echter Page-Turner (oder wie immer man das auf Neudeutsch nennt) gelungen, der geradezu nach einer Verfilmung schreit. Ich habe die mehr als fünfhundert Seiten nächtens in einem Flutsch gelesen, an ein Weglegen dieses packenden Romans war vor der letzten Seite gar nicht zu denken. Muss ich noch mehr sagen? Diesen wirklich spannenden Psychothriller sollte man sich nicht entgehen lassen.

Stefan Meduna

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