Mit drei weiteren Bänden hat der Taschen
Verlag seine hochinteressante Reihe “Movie
Icons“ fortgeführt. Die Bücher sind dreisprachig,
was jedoch nicht weiter stört, denn das Hauptaugenmerk liegt
- abgesehen von jeweils einer Filmografie, einem Lebenslauf, kurzen
Statements und einer launigen Einführung – ohnehin bei der
toll zusammengestellten chronologisch gegliederten Bildauswahl.
Es verwundert schon etwas, dass erst jetzt ein
“Icon“-Band zu Woody Allen erscheint,
denn wohl kein anderer Filmschaffender konnte sein Werk durch
die Mehrfachfunktion als Regisseur, Drehbuchautor und Darsteller
so individuell gestalten. Allen dreht seit 1970 mit schöner Regelmäßig
pro Jahr einen Film und wechselt dabei zwischen (oder mischt)
Komödie und Drama. Wie auch in den anderen Bänden der Reihe überzeugt
neben der knapp aber interessant kommentierten Bildauswahl auch
Zusammenstellung der Zitate. Von Woody Allen ist zu erfahren,
dass er “keineswegs so unbeholfen (ist), wie er sich zu komödiantischen
Zwecken darstellt“, dass “Komödie schwerer aber auch
weniger wertvoll als ernstes Zeug ist“ und dass “er selber
weiß, dass es bei meinen Dreharbeiten nicht heiter und ausgelassen
zugeht“.
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Das interessanteste Zitat von Robert De
Niro ist im nicht allzu textlastigen “Movie Icons“-Band
gleich zweimal zu finden: “Die Sache mit dem Schauspielen
ist, dass es einem die Möglichkeit gibt, das Leben anderer Leute
zu leben, ohne dass man den Preis dafür zahlen muss.“ Nicht
uninteressant ist auch folgendes Statement des öffentlichkeitsscheuen
chamäleonhaften Darstellers: “Ich musste mich früh dafür entscheiden,
ob ich ein Schauspieler werden wollte oder eine Persönlichkeit.“
Mittlerweile ist der sehr stark mit der kulturellen Belebung des
New Yorker Stadtteils Tribeca beschäftigte Mime beides.
Obwohl er 20 Jahre jünger als De Niro ist,
hat Johnny Depp eine nicht minder beeindruckende Karriere hingelegt.
Während Martin Scorsese für De Niro immer wieder beeindruckende
Parts fand, ist Tim Burton (“Sleepy
Hollow“, “Ed Wood“)
die Konstante im künstlerischen Schaffen von Johnny Depp.
In diesem “Movie Icons“-Band können zur Abwechslung einmal
die ausgewählten Depp-Zitate nicht bei der exquisiten Bebilderung
mithalten. Sprüche wie “Ich hasse Ruhm und habe alles
unternommen um ihn zu vermeiden“ oder “Ich bin ein altmodischer
Typ und möchte ein alter Mann werden, der auf einer Veranda
sitzt und auf einem See hinausschaut oder so was“ glaubt
ihm doch kein Mensch!
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Die zuvor erschienene “Movie Icons“-Edition
beschäftigte sich mit Diven und Sängern. Beim Blättern
in den Büchern zu Mae West und Elisabeth
Taylor rauschen noch einmal die Karrieren von zwei der populärsten
Kinodiven vorbei, deren Leben mindestens so interessant war wie
ihre Filme. Mae West drehte (abgesehen von ihrem Comebackversuch
“Myra Breckinridge“ in den Siebziger Jahren) zwischen
1932 und 1943 lediglich zehn Kinofilme. Die ebenso üppige
wie spitzzüngige (“Ist das ein Revolver in ihrer Hose
oder freuen Sie sich nur mich zu sehen?“) Skandalnudel war
und blieb jedoch eine wirkliche Ikone, egal ob als Zeichentrickfigur
im Disney-Cartoon “Who killed Cook Robin?“, auf dem Cover
des Beatles-Album “Sgt. Pepper“ oder als Vorlage
für ein Gemälde von Dali. Das Icon-Buch erfreut auch
durch die Reprints einige phantasievoll im Comicstil ausgestalteter
Anzeigenkampagnen zu den West-Filmen.
Die Karriere von Liz Taylor war
sehr viel langlebiger und ihre Rollenauswahl deutlich abwechslungsreicher.
Die gebürtige Britin trat als junges Mädchen in Tierfilmen wie
“National Velvet“ oder “Lassie“ auf, war Spencer
Tracys Tochter in “Vater der Braut“ überzeugte in anspruchsvollen
Dramen wie “Giganten“
oder “Die Katze auf dem heißen Blechdach“, bevor sie
in “Kleopatra“
die Rolle ihres Lebens spielte und in Richard Burton jenen Mann
fand, den sie zweimal heiratete und von dem sie sich zweimal scheiden
ließ. Das Icon-Buch zeigt die Entwicklung der Taylor vom atemberaubend
schönen Mädchen bis hin zur reifen Charaktermimin, die auch unübertrefflich
war als Krawallschachtel in Filmen wie “Wer hat Angst vor
Virginia Woolf?“
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Bei Frank Sinatra und Elvis
Presley handelt es sich um Weltstars, die stärker durch
ihre musikalischen Leistungen als durch ihre Filme in Erinnerung
geblieben sind. Doch wie die Icons-Bücher beweisen, feierten sowohl
Frankie Boy als auch der King große Erfolge an der Kinokasse.
Während Elvis in seinen 31 Blockbustern meist nur sich selbst
spielte, gewann Sinatra für seine Rolle in “Verdammt in alle
Ewigkeit“ einen Oscar und schlug sich 1965 sogar achtbar
als Regisseur des Kriegsdramas “Der Lohn der Mutigen“.
Die Bücher zu Elvis und Sinatra konzentrieren sich nahezu ausschließlich
auf die Filmkarrieren der beiden Stars und überzeugen durch die
Bebilderung, die auch interessant ausgewählte Plakatmotive einschließt.
Es darf sich hoffentlich noch auf viele Bände
dieser schönen Reihe gefreut werden.
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